Siegfried von Truhendingen – Wikipedia

Siegfried von Truhendingen († 16. September 1150 in Würzburg) war von 1146 bis 1150 Bischof von Würzburg.

Siegfried stammte aus dem schwäbisch-fränkischen Geschlecht derer von Truhendingen. Er war zunächst Würzburger Domkanoniker und hatte sich als Propst des Stifts Neumünster die Sympathie von Konrad III. erworben. Er nahm an den Vorbereitungen des Kreuzzugs im Frühjahr 1147 teil. Er starb an der Pest. Sein Herz wurde als neuer Brauch im Kloster Ebrach gesondert bestattet.

Im Februar 1147 kam es in Würzburg zu Ausschreitungen gegenüber den Juden. Durchziehende Haufen rückkehrender Kreuzfahrer hatten die Unruhen, die sich vor allem in der Unterschicht ausbreiteten, ausgelöst, nachdem die verstümmelte Leiche eines Mannes am Main aufgefunden worden war und sich der Verdacht erhob, er sei von Juden ermordet worden. In der Folge kam es zu einem Pogrom, dem 20 Juden zum Opfer fielen. Als sich der Bischof weigerte, den aufgefundenen Toten heiligzusprechen, bedrohte der Mob das Leben des Bischofs und er entkam nur durch rasche Flucht. Als der Haufen der Kreuzfahrer weiterzog, lösten sich auch die Unruhen wieder auf.

  • Peter Kolb, Ernst-Günther Krenig (Hrsg.): Unterfränkische Geschichte. Band 1: Von der germanischen Landnahme bis zum hohen Mittelalter. Echter, Würzburg 1989, ISBN 3-429-01263-5, S. 338–339.
  • Wissenschaftliche Vereinigung für den Deutschen Orden e. V. und Historische Deutschorden-Compaigne zu Mergentheim 1760 e. V. (Hrsg.): Bilder und Siegel der Bischöfe von Würzburg. 1300 Jahre Würzburg. Zeichen der Geschichte. Sigillum Herbipolensis. Eigenverlag der Historische Deutschorden-Compagnie, Bad Mergentheim 2004, (Schriftenreihe der Historischen Deutschorden-Compagnie Bad Mergentheim 23, ZDB-ID 2529028-9).
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VorgängerAmtNachfolger
EmbrichoBischof von Würzburg
1146–1150
Gebhard von Henneberg