Tamara Trampe – Wikipedia

Tamara Trampe (* 4. Dezember 1942 in Woronesch, Sowjetunion; † 4. November 2021 in Berlin[1][2][3]) war eine deutsche Filmregisseurin, Autorin und Dramaturgin.

Leben und Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tamara Trampe wurde im Winter 1942 auf einem Schneefeld in Woronesch während des Zweiten Weltkriegs als Tochter einer ukrainischen Krankenschwester in der Roten Armee und eines Offiziers geboren. Ihre Familiengeschichte erzählte Trampe in ihrem persönlichsten Film Meine Mutter, ein Krieg und ich, der 2014 im Rahmen der 64. Internationalen Filmfestspiele Berlin in der Sektion Panorama Premiere feierte und mit dem Heiner-Carow-Preis ausgezeichnet wurde.

Im Alter von sieben Jahren zog Trampe mit ihrer Mutter in die DDR. In Halle absolvierte sie ihr Abitur. Von 1962 bis 1967 studierte sie Germanistik an der Universität Rostock. Anschließend arbeitete sie mehrere Jahre als Kulturredakteurin bei der Wochenzeitung Forum. 1970 wurde sie Dramaturgin am DEFA-Studio für Spielfilme in Potsdam-Babelsberg. Dort arbeitete sie unter anderem mit Helmut Dziuba, Iris Gusner und Herrmann Zschoche zusammen. Nach der deutschen Wiedervereinigung war sie als freiberufliche Filmemacherin, Autorin und Dramaturgin tätig. Sie übte Lehrtätigkeiten an verschiedenen Filmhochschulen aus. Für mehr als 50 Filmprojekte arbeitete sie als dramaturgische Beraterin. 2007 wurde sie zusammen mit ihrem Partner Johann Feindt für ihren Dokumentarfilm Weiße Raben – Alptraum Tschetschenien mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet.

Ab 2016 war Trampe Mitglied der Akademie der Künste Berlin. 2018 wurde sie von der DEFA-Stiftung für ihre herausragenden Leistungen im deutschen Film mit einem Preis bedacht. Im Nachruf würdigte die Akademie der Künste Trampe als „eine der wichtigsten und künstlerisch interessantesten Stimmen im Bereich des Dokumentarfilms“.[4]

Tamara Trampe lebte in Berlin. Sie starb einen Monat vor ihrem 79. Geburtstag.

Filmografie (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

als Regisseurin

  • 1992: Der schwarze Kasten (Dokumentarfilm)
  • 2005: Weiße Raben – Alptraum Tschetschenien (Dokumentarfilm)
  • 2010: Wiegenlieder (Dokumentarfilm)
  • 2014: Meine Mutter, ein Krieg und ich (Dokumentarfilm)

als Dramaturgin

Drehbuch

als Darstellerin

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ralf Schenk: Nachruf auf Tamara Trampe. In: Filmdienst. 8. November 2021, abgerufen am 8. November 2021.
  2. Jeanine Meerapfel: Akademie der Künste trauert um Tamara Trampe (1942–2021). In: Akademie der Künste. 8. November 2021, abgerufen am 8. November 2021.
  3. Günter Agde: Aufrichtig Zeugnis ablegen. Geschätzte Dokumentarfilmerin: Tamara Trampe ist im Alter von 79 Jahren verstorben. In: nd - der Tag vom 9. November 2021, S. 13
  4. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 10. November 2021, Seite 11.
  5. Preis der deutschen Filmkritik 2020 – Ehrenpreis für Tamara Trampe. In: Verband der deutschen Filmkritik. 22. Februar 2021;.