Tiaprid – Wikipedia

Strukturformel
Struktur von Tiaprid
Allgemeines
Freiname Tiaprid
Andere Namen

N-2-(Diethylaminoethyl)-5-methylsulfonyl-2-methoxybenzamid

Summenformel C15H24N2O4S
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer
EG-Nummer 256-907-9
ECHA-InfoCard 100.051.717
PubChem 5467
ChemSpider 5268
DrugBank DB13025
Wikidata Q416414
Arzneistoffangaben
ATC-Code

N05AL03

Wirkstoffklasse

Antidopaminergikum zur Behandlung von Dyskinesien

Eigenschaften
Molare Masse 328,43 g·mol−1
Schmelzpunkt

123–125 °C[1]

Sicherheitshinweise
Bitte die Befreiung von der Kennzeichnungspflicht für Arzneimittel, Medizinprodukte, Kosmetika, Lebensmittel und Futtermittel beachten
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[2]
keine GHS-Piktogramme

H- und P-Sätze H: keine H-Sätze
P: keine P-Sätze[2]
Toxikologische Daten

4840 mg·kg−1 (LD50Ratteoral)[2]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Tiaprid (N-2-(Diethylaminoethyl)-5-methylsulfonyl-2-methoxybenzamid) ist ein Antihyperkinetikum mit einer Plasmahalbwertzeit von 2,9 bis 3,6 Stunden. Es zählt zu den typischen[3] Neuroleptika. Von der Wirkung und der Struktur her hat Tiaprid große Ähnlichkeit mit Sulpirid. Der Wirkstoff wird üblicherweise als Hydrochlorid verwendet.[1]

Wirkungsweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tiaprid wirkt als Antagonist an Dopamin-Rezeptoren.[1]

Es wird eingesetzt bei zwanghaften Bewegungsstörungen:

  • zur Behandlung der Tics beim Tourette-Syndrom,
  • bei Dyskinesien z. B. bei der Chorea,
  • und – obgleich selbst ein Neuroleptikum – bei den durch andere Neuroleptika verursachten Bewegungsstörungen, wie Akathisie und Dyskinesien (z. B. das von Haloperidol ausgelöste „Trippeln“).
  • ebenfalls kann Tiaprid als Antiemetikum eingesetzt werden[1]

Auch in der Behandlung des Alkoholentzugs spielt es eine Rolle, ebenso wird von einer schwachen antidepressiven Wirkung berichtet.

Handelsnamen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tiaprid ist in Deutschland, Österreich und der Schweiz als Generikum sowie in Österreich unter dem Namen Delpral im Handel erhältlich.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Eintrag zu Tiaprid. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 29. Januar 2019.
  2. a b c Datenblatt Tiapride hydrochloride bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 16. Juni 2011 (PDF).
  3. Onmeda Online-Gesundheitsportal: Tiaprid (Memento vom 9. März 2009 im Internet Archive).