Trastuzumab-Emtansin – Wikipedia

Strukturformel
Struktur von Trastuzumab-Emtansin
Trastuzumab-Emtansin: Das Maytansinoid DM1, gebunden an den monoklonalen Antikörper Trastuzumab (rosa). Der Teil, in dem sich DM1 von seiner Ausgangsverbindung Maytansin unterscheidet, ist rot und der Linker SMCC ist blau dargestellt.
Allgemeines
Name Trastuzumab-Emtansin
Andere Namen
  • PRO-132365
  • RG-3502
  • T-DM1
  • Trastuzumab-MCC-DM1
Summenformel C6448H9948N1720O2012S44 · 2  Oligo­saccharid-Reste · (C47H61ClN4O13S)n (n = ca. 3,5)
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 1018448-65-1
DrugBank DB05773
Wikidata Q3997863
Arzneistoffangaben
ATC-Code

L01FD03

Eigenschaften
Molare Masse ca. 151 kDa (Glycoprotein)
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Trastuzumab-Emtansin (T-DM1, Handelsname Kadcyla) ist ein Antikörper-Wirkstoff-Konjugat, das seit November 2013 zur Behandlung von Patienten mit HER2-positivem (den humanen epidermalen Wachstumsfaktor-Rezeptor 2 überexprimierenden), inoperablem, lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Brustkrebs zugelassen ist.[2] Es enthält das Maytansinoid DM1, einen Mikrotubuli-Inhibitor, welches über einen Linker mit dem Antikörper Trastuzumab verbunden ist.[3]

In der KATHERINE-Studie wurde geprüft, ob Trastuzumab-Emtansin die Prognose von HER2-positivem Mammakarzinom verbessert, wenn nach einer neoadjuvanten (Behandlung vor der Operation) Therapie mit einem Taxan und Trastuzumab Tumorreste verblieben waren.[4] Es ist bekannt, dass Brustkrebspatienten, deren Tumor sich durch eine neoadjuvante Behandlung unzureichend zurückbildet, eine schlechte Prognose haben.[5] In dieser Phase-III-Studie konnte mit der postoperativen Gabe von 14 Zyklen T-DM1 das Risiko eines Tumorrezidivs oder eines Versterbens um 50 % gegenüber einer Therapie mit Trastuzumab gesenkt werden. Allerdings war die Rate an Nebenwirkungen, insbesondere Thrombopenie und Hypertonie unter T-DM1 höher als unter Trastuzumab.

Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) bescheinigte dem Antikörper-Wirkstoff-Konjugat im April 2014 einen Hinweis auf erheblichen Zusatznutzen.[6]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  2. Kadcyla - trastuzumab emtansine, Europäischer öffentlicher Beurteilungsbericht (EPAR) und Produktinformation zu Kadcyla auf der Website der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA), abgerufen am 1. April 2014.
  3. ado-trastuzumab emtansine. Abgerufen am 21. März 2015.
  4. Gunter von Minckwitz, Chiun-Sheng Huang, Max S Mano, Sibylle Loibl, Eleftherios P Mamounas: Trastuzumab Emtansine for Residual Invasive HER2-Positive Breast Cancer. In: The New England Journal of Medicine. Band 380, Nr. 7, 2019, S. 617–628, doi:10.1056/NEJMoa1814017, PMID 30516102.
  5. Michael Untch, Peter A Fasching, Gottfried E Konecny, Stephan Hasmüller, Annette Lebeau: Pathologic complete response after neoadjuvant chemotherapy plus trastuzumab predicts favorable survival in human epidermal growth factor receptor 2-overexpressing breast cancer: results from the TECHNO trial of the AGO and GBG study groups. In: Journal of Clinical Oncology: Official Journal of the American Society of Clinical Oncology. Band 29, Nr. 25, 1. September 2011, S. 3351–3357, doi:10.1200/JCO.2010.31.4930, PMID 21788566.
  6. Trastuzumab Emtansin: Bei metastasiertem Brustkrebs mit Anthracyclin-Vorbehandlung Hinweis auf erheblichen Zusatznutzen, PM des IQWiG vom 1. April 2014, abgerufen am 1. April 2014.