Turnow-Preilack – Wikipedia

Wappen Deutschlandkarte
Turnow-Preilack
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Turnow-Preilack hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 51° 52′ N, 14° 24′ OKoordinaten: 51° 52′ N, 14° 24′ O
Bundesland: Brandenburg
Landkreis: Spree-Neiße
Amt: Peitz
Höhe: 62 m ü. NHN
Fläche: 38,02 km2
Einwohner: 1103 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 29 Einwohner je km2
Postleitzahl: 03185
Vorwahl: 035601
Kfz-Kennzeichen: SPN, FOR, GUB, SPB
Gemeindeschlüssel: 12 0 71 401
Gemeindegliederung: 2 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Schulweg 19
03185 Turnow-Preilack
Website: www.peitz.de
Bürgermeister: René Sonke
Lage der Gemeinde Turnow-Preilack im Landkreis Spree-Neiße
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Karte

Turnow-Preilack (ˈtʊ⁠ʁnoː ˈpʁaɪ̯l⁠ak), niedersorbisch Turnow-Pśiłuk, ist eine Gemeinde im Landkreis Spree-Neiße in Brandenburg. Sie wird vom Amt Peitz verwaltet.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde liegt im Südosten des Landes Brandenburg in der Niederlausitz im angestammten Siedlungsgebiet der Sorben/Wenden. Durch den südlichsten Teil der Gemeinde fließen in westlicher Richtung die Malxe und der Hammergraben.

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zur Gemeinde Turnow-Preilack gehören die Ortsteile Preilack (Pśiłuk) mit dem Wohnplatz Ausbau (Wutwaŕki) und Turnow (Turnow) mit dem Wohnplatz Ausbau Windmühle (Wutwaŕki pśi Wětšniku).[2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Turnow entstand infolge der Errichtung der Festung Peitz im 16. Jahrhundert und wurde 1567 unter dem Namen Neue Peiz erstmals erwähnt. Weil viele Einwohner wegen des Festungsbaus ihre Flächen verloren, siedelten sie sich in der Nähe einer Schäferei neu an, woraus zunächst das Vorwerk Turnow entstand. Der Ort Turnow verfügt als Besonderheit über eine gleichlautende deutsche und sorbische Bezeichnung. Zum Ort Turnow gehört die 1858 erbaute Holländermühle. Am Grassumpf oder Wiesengrund gelegen, bedeutet der niedersorbische Name Pśiłuk der 1587 erstmals als Preylangk erwähnten Gemeinde Preilack. Das Dorf wurde im Dreißigjährigen Krieg 1641 von schwedischen Truppen in Brand gesteckt. Der Ort verfügt mit der ehemaligen Chausseegeldhebestelle (auch „Zollhaus“ genannt) und dem preußischen Rundmeilenstein über Zeugen der preußischen Verkehrsgeschichte.

Turnow und Preilack gehörten seit 1816 zum Kreis Cottbus in der preußischen Provinz Brandenburg und ab 1952 zum Kreis Cottbus-Land im DDR-Bezirk Cottbus. Seit 1993 liegen die Orte im brandenburgischen Landkreis Spree-Neiße.

Die Gemeinde Turnow-Preilack entstand am 31. Dezember 2001 aus dem freiwilligen Zusammenschluss der bis dahin selbstständigen Gemeinden Turnow und Preilack.[3]

Die Gemeinde fördert die wendisch/sorbische Kultur, Sprache und die wirksame politische Mitgestaltung der wendisch/sorbischen Bürger. Die Beschriftung von öffentlichen Gebäuden und Einrichtungen, Straßen, Wegen, Plätzen und Brücken erfolgt schrittweise in deutscher und sorbischer Sprache.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Turnow Preilack Jahr Turnow-Preilack
1875 548 331 2001 1290
1910 865 371 2005 1289
1939 840 411 2010 1204
1946 976 566 2015 1154
1950 960 545 2020 1102
1971 889 402 2021 1110
1990 787 335 2022 1103
1995 807 366
2000 890 401

Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl: Stand 31. Dezember (ab 1991),[4][5][6] ab 2011 auf Basis des Zensus 2011

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeindevertretung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeindevertretung von Turnow-Preilack besteht aus zehn Gemeindevertretern und dem ehrenamtlichen Bürgermeister. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem Ergebnis:[7]

Partei / Wählergruppe Stimmenanteil Sitze
Wählergemeinschaft Turnow-Preilack 59,6 % 6
CDU 22,0 % 2
AfD 17,0 % 2
FDP 01,4 %

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2003–2014: Helmut Fries[8]
  • seit 2014: René Sonke (Wählergemeinschaft Turnow-Preilack)[9]

Sonke wurde in der Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019 ohne Gegenkandidat mit 91,0 % der gültigen Stimmen für eine Amtszeit von fünf Jahren[10] wiedergewählt.[11]

Wappen und Flagge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hissflagge

Das Wappen wurde am 18. April 2011 genehmigt.

Blasonierung: „In Rot ein silberner Schräglinksbalken, belegt mit einer blauen Wellenleiste, nach der Teilung begleitet von zwei abgeschnittenen silbernen Zweigen, oben eine Schlehe mit fünf schwarzen Früchten und unten eine Trollblume mit drei Blüten.“[12]

Die Gemeinde führt laut ihrer Hauptsatzung eine Flagge in den Farben Rot-Weiß-Rot (Rot-Silber-Rot) im Verhältnis 1:5:1 mit dem Gemeindewappen im Mittelstreifen.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Holländerwindmühle Turnow

In der Liste der Baudenkmale in Turnow-Preilack und in der Liste der Bodendenkmale in Turnow-Preilack stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragenen Denkmale.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde liegt an der Bundesstraße 168 zwischen Lieberose und Peitz sowie an der Landesstraße 50 zwischen Peitz und Guben.

Der nächstgelegene Bahnhof ist Peitz Ost an der Bahnstrecke Guben–Cottbus. Er wird von der Regionalbahnlinie RB 11 (Frankfurt (Oder)Cottbus) bedient.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gedenktafel für Prof. Mjertyn Moń/Martin Moyn vor seinem Geburtshaus in Turnow

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Turnow-Preilack – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstandim Land Brandenburg Dezember 2022 (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen, bezogen auf den aktuellen Gebietsstand) (Hilfe dazu).
  2. Kommunalverzeichnis: Turnow-Preilack. Dienstleistungsportal des Landes Brandenburg, abgerufen am 6. Mai 2023.
  3. Bildung einer neuen Gemeinde Turnow-Preilack. Bekanntmachung des Ministeriums des Innern vom 30. Oktober 2001. Amtsblatt für Brandenburg Gemeinsames Ministerialblatt für das Land Brandenburg, 12. Jahrgang, 2001, Nummer 49, Potsdam, den 5. Dezember 2001, S. 831 PDF
  4. Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Spree-Neiße. S. 30–33
  5. Bevölkerung im Land Brandenburg von 1991 bis 2017 nach Kreisfreien Städten, Landkreisen und Gemeinden, Tabelle 7
  6. Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Statistischer Bericht A I 7, A II 3, A III 3. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg (jeweilige Ausgaben des Monats Dezember)
  7. Ergebnis der Kommunalwahl am 26. Mai 2019
  8. Kommunalwahlen 26. Oktober 2003 (Memento vom 2. April 2019 im Internet Archive) S. 33
  9. Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 25. Mai 2014 (Memento vom 14. Februar 2016 im Internet Archive)
  10. Brandenburgisches Kommunalwahlgesetz, § 73 (1)
  11. Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019
  12. Wappenangaben auf dem Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg
  13. Alfred Roggan: Die sorbische/wendische Missionarin Maria Lobak/Marija Lobakojc aus Turnow – genannt Maria Lobach (1798–1853) auf www.ebu.de