US Open – Wikipedia

US Open
International Tennis Federation
Austragungsort New York
Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Erste Austragung 1881
Kategorie Grand Slam
Turnierart Freiplatzturnier
Spieloberfläche Hartplatz
Auslosung Herren:128E/128Q/64D
Damen: 128E/128Q/64D
Mixed: 32 Paarungen
Preisgeld 65.000.000 US$
Center Court 23.771 Zuschauer
Website Offizielle Website
Stand: 20. August 2023

Das Tennisturnier US Open ist gewöhnlich das vierte und letzte Grand-Slam-Turnier des Jahres. Es wird im August/September in New York City am USTA Billie Jean King National Tennis Center in Flushing Meadows ausgespielt.

Der Namensbestandteil Open (englisch für offen) verweist darauf, dass die Veranstaltung für Teilnehmer ohne Ansehen von Staatszugehörigkeit, Status (Amateur, Profi), Geschlecht, Alter usw. offen ist. Seit dem russischen Überfall auf die Ukraine 2022 dürfen jedoch Spieler und Spielerinnen aus Russland und Belarus nicht unter ihren Flaggen antreten.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1881 wurden die ersten U.S. National Championships der Herren ausgetragen. Der Damenwettbewerb wurde erstmals 1887 ausgespielt. Die ersten Austragungen fanden noch nicht in New York statt, sondern bei den Herren im Newport Casino in Newport, Rhode Island; auf diesem Gelände findet heute das ATP-Turnier von Newport statt. Die Damen trugen ihre Wettbewerbe im Philadelphia Cricket Club in Philadelphia aus. Im Jahr 1915 wechselte der Austragungsort in den West Side Tennis Club in Forest Hills im New Yorker Ortsteil Queens. Bis einschließlich 1974 wurden die US Open auf Rasen ausgetragen, ehe man für drei Jahre auf Sandplätze (Har-Tru) wechselte. 1978 zog man von Forest Hills einige Kilometer weiter nach Flushing Meadows, seitdem wird auch auf Hartplatzbelag, zunächst bis einschließlich 2019 (DecoTurf), seit 2020 auf Laykold, gespielt.[1]

Traditionell findet das Finale im Dameneinzel am Samstag und das Herrenfinale am Sonntag statt. 2008 konnte ein Damen-Halbfinale wegen Regens am Samstag nicht beendet werden; es musste auf den regulären Finaltag der Herren verschoben werden. Dadurch fand zum ersten Mal seit 1987 das Finale der Männer an einem Montag statt. Auch in den folgenden vier Jahren musste das Herrenfinale aufgrund von Regen auf den Montag verschoben werden. Wegen des Super-Saturdays, an dem sowohl die Halbfinalspiele der Herren als auch das Damenfinale vorgesehen waren, waren Regenunterbrechungen am letzten Wochenende bei den US Open nur schwer ohne Verschiebung des Herrenendspiels zu kompensieren. Wegen dieser wetterbedingten Gründe und auf Wunsch vieler Spieler entschloss man sich, ab 2013 sowohl das Damen- als auch das Herrenfinale um einen Tag zu verschieben; somit fand das Herrenfinale regulär am Montag statt und der Super-Saturday gehörte der Geschichte an. Da das Turnier innerhalb der zweiten Woche im Wesentlichen aber auf dem seit 2016 überdachten Arthur Ashe Court ausgetragen wird, sind seitdem wetterbedingte Spielabbrüche oder gar Verschiebungen ausgeschlossen. Seitdem ist man deshalb wieder zum alten Modus der Austragung des Damenfinales am Samstag sowie des Herrenfinales am Sonntag zurückgekehrt.

Im Halbfinalspiel 1992 zwischen dem Amerikaner Michael Chang und Stefan Edberg aus Schweden fand das bisher längste Herren-Einzel-Match der US Open statt, das fünf Stunden und 26 Minuten dauerte.[2] Drei Stunden und dreiunddreißig Minuten dauerte das bisher längste Damen-Einzel-Match der US Open, zwischen Shelby Rogers (USA) und Daria Gavrilova (Australien) in der zweiten Runde am 31. August 2017.[3]

Wilson-Tennisbälle, 2023

Die Damen haben zwischen dem 2. und 3. Satz eine Hitzepause von 10 Minuten, während der sie sich in einem klimatisierten Bereich aufhalten. Seit August 2018 wird bei einer Temperatur ab 35 °C auch Männern eine Pause zugestanden, zwischen dem 3. und 4. Satz.[4] Während der Seitenwechsel wird den Spielern mittels eines Regenschirms Schatten gespendet. Sie können sich auch mittels Eisbeuteln und eisgekühlten Handtüchern abkühlen. Zusätzlich steht ihnen seit 2020 eine tragbare, batteriebetriebene Klimaanlage (IcyBreeze) zur Verfügung, aus der sie sich über einen Schlauch von kalter Luft anblasen lassen können.[5]

2020 war es nach den Australian Open das zweite Grand-Slam-Turnier des Jahres, da wegen der Covid-19-Pandemie die French Open in den Herbst verschoben und die Wimbledon Championships abgesagt wurden.

Seit 1983 werden bei den US Open Tennisbälle von Wilson verwendet, jedoch in zwei Versionen – eine härtere in den Herrenwettbewerben („extra duty ball“) und eine etwas weichere Version („regular felt ball“) in den Damenwettbewerben. Nach Protesten mehrerer Teilnehmerinnen hat der Veranstalter USTA entschieden, dass ab 2023 in beiden Wettbewerben die gleichen – härteren – Bälle verwendet werden.[6] Sechs Bälle sind gleichzeitig in Verwendung, die erstmals nach sieben Spielen und dann alle weiteren neun Spiele gegen neue Bälle ausgewechselt werden. Sie haben ein Durchschnittsgewicht von 58,27 g. Die ITF schreibt einen Gewichtsstandard für Tennisbälle im Bereich von 56 bis 59,4 g vor. Insgesamt werden über 70.000 Bälle während des gesamten Tourniers verbraucht.

Seit am 30. April 1993 Monica Seles während ihrer Viertelfinalbegegnung beim Tennisturnier in Hamburg. gegen Magdalena Maleewa von dem psychisch gestörten Günter Parche, einem damals 38-jährigen deutschen Fan ihrer stärksten Kontrahentin Steffi Graf, beim Seitenwechsel mit einem Messer in den Rücken gestochen worden war, stehen beim Seitenwechsel Sicherheitsleute im Rücken der Spieler.

Plätze[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eröffnungszeremonie bei den US Open 2009

Das USTA Billie Jean King National Tennis Center verfügt über insgesamt 61.413 Sitzplätze in allen Stadien. Zunächst diente das Louis Armstrong Stadium als Center Court, bis man 1997 das Arthur Ashe Stadium erbaute. Dieses nach dem US-amerikanischen Tennisspieler Arthur Ashe benannte Stadion ist mit 23.771 Sitzplätzen das mit Abstand größte Tennisstadion der Welt. Seit 2016 besitzt der Arthur Ashe Court ein verschiebbares Dach, welches bei Regen geschlossen werden kann. Somit kann eine Begegnung bei einsetzendem Regen fortgesetzt werden. Die Schließung des Daches dauert 5:42 Minuten.[7]

Im Zuge von Erweiterungen und Modernisierungen der Tennisanlage wurde das alte Louis Armstrong Stadium nach dem Ende der US Open 2016 abgerissen, um ein neues mit einer Kapazität von 14.061 Zuschauern zu errichten. Das neue Stadion erhielt ebenfalls eine schließbare Dachkonstruktion und wurde 2018 fertiggestellt.[8] Das Schließen des Daches dauert 7:30 Minuten. Musste das Dach wegen Regens geschlossen werden, so wird das Match bei geschlossenem Dach fertig gespielt, unabhängig davon, ob es weiter regnet oder nicht.

Grandstand ist der drittgrößte Platz in der südwestlichen Ecke des Geländes, hat eine Kapazität von 8.125 Sitzplätzen und wurde 2016 eröffnet. Court 17 in der südöstlichen Ecke des Geländes ist das viertgrößte Stadion und verfügt über eine Kapazität von 2.800 Sitzplätzen. Die Courts 4 bis 16 verfügen über eine Gesamtkapazität von 12.656 Plätzen; die größten sind die Courts 11 und 12 mit einer Kapazität von jeweils 1.704 Plätzen. Insgesamt verfügt das Gelände der US Open über 22 Außenplätze, zuzüglich 12 Übungsplätze außerhalb, direkt vor dem East Gate.[9]

Seit 1978 wurden die US Open auf dem Hartplatz-Belag DecoTurf ausgetragen. Im März 2020 gab die USTA bekannt, dass das Unternehmen Laykold ab 2020 für mindestens fünf Jahre die – etwas langsameren – Spielfeldbeläge erzeugt.[10] Die Spielfeldoberfläche besteht aus einer Mischung von verschiedenen Materialien, darunter Gummi, Silica und Acrylharz, die über einen Asphalt aufgetragen werden. Die Oberfläche wird mit besonderer Präzision gefertigt, die eine Bildung von Pfützen ausschließt. Sie ist zudem minimal geneigt (ein Zentimeter pro Meter), damit Regenwasser in das Drainagesystem abfließen kann.[11] Es gibt 13 Übungsplätze, die das ganze Jahr über von der Öffentlichkeit genutzt werden. Das Tempo des Belags ist auf diesen Plätzen auf mittel eingestellt. Allerdings wird für die U.S. Open ein mittelschnelles Tempo gefordert, daher müssen diese Geschwindigkeiten des Belags für das Turnier angepasst werden, was etwa fünf Wochen benötigt.[12]

Slambonis beim Trocknen des Tenniscourts nach einem Regenschauer

Seit 2005 sind alle Tennisplätze der US Open und der US Open Series innerhalb der Linien mit einem Blauton namens „Pantone-Blau 2965 U“ (Markenzeichen „US Open Blue“) gestrichen, damit Spieler, Zuschauer und Fernsehzuschauer den Ball besser sehen können. Der Bereich außerhalb der Linien ist weiterhin mit „Pantone 357 U“, dem „US Open Green“ gestrichen. Alle Plätze verfügen über Flutlicht.

Um nach Regengüssen das Spielgeschehen auf den nicht überdachten Plätzen möglichst bald fortsetzen zu können, werden seit 2005 Trocknungsmaschinen, „Slambonis“ genannt, (einer Wortschöpfung aus Grand Slam und Zamboni, als Eisbearbeitungsmaschine bekannt), eingesetzt. Sie ähneln einem Aufsitzrasenmäher. Die batteriebetriebenen Fahrzeuge saugen mittels Schwamm und Vakuumpumpen das Wasser auf. Hierfür werden bis zu acht Slambonis gleichzeitig auf einem Spielfeld eingesetzt. Jeder kann bis zu 113 Liter Wasser aufnehmen. Insgesamt verfügt das Billie Jean King National Tennis Center über 38 Slambonis. Sie sind so konstruiert, dass der empfindliche Belag des Tennisplatzes nicht beschädigt wird. Lediglich die weißen Linien werden zusätzlich durch die Balljungen und -mädchen mit Handtüchern von Hand getrocknet.[13] Die blaue und grüne Farbe enthält feine Sandkörner, damit der Belag nicht rutschig wird. Die weiße Acrylfarbe der Linien enthält keine Sandkörner, weil diese die weiße Farbe beeinträchtigen würden. Dafür sind die Linien rutschiger, insbesondere, wenn sie feucht sind. Die Bespielbarkeit eines Platzes wird durch das Testen der Rutschfestigkeit der weißen Linien festgestellt.

Im Jahr 2006 führten die US Open mithilfe des Hawk-Eye-Computersystems eine sofortige Überprüfungen von Linienbällen ein. Es war das erste Grand-Slam-Turnier, bei dem dieses System zum Einsatz kam. Ab 2018 sind alle Wettkampfplätze mit Hawk-Eyes ausgestattet. Jedem Spieler sind drei Überprüfungen pro Satz erlaubt, zusätzlich eine im Tiebreak. Seit 2021 werden alle Linienbälle damit elektronisch geschiedst. Die Anzahl der Schiedsrichter konnte dadurch von 400 auf 130 reduziert werden.[14] Jeder Platz ist mit 18 Kameras bestückt, zwölf Kameras, die von einer erhöhten Position alle Linien überwachen und sechs Kameras, um eventuelle Fußfehler beim Aufschlag zu erkennen. Bei Verzicht auf Linienrichter werden deren Ausrufe automatisch durch das Hawk-Eye vom Band eingespielt. Der jeweilige Spielstand wird ebenfalls durch das Hawk-Eye-Computersystem automatisch auf die Anzeigetafel übertragen. Der Stuhlschiedsrichter gibt jedoch den jeweiligen Spielstand über die Lautsprecher bekannt. Sollte das Hawk-Eye ausfallen – was bisher nicht vorgekommen ist – steht ein Team von Linienrichtern bereit, um einzuspringen.

Zusätzlich zum Hawk-Eye wird 2023 erstmalig in einem Grand-Slam-Turnier ein Videobeweis eingeführt. Er dient dazu, umstrittene Entscheidungen zu überprüfen, etwa ob ein Ball zwei Mal aufgesprungen ist oder ob der Spieler das Netz berührt hat oder der Ball seinen Körper getroffen hat. Spieler können drei Überprüfungen pro Satz und eine zusätzliche im Tiebreak beantragen. Das System ist im Arthur Ashe Stadium, Louis Armstrong Stadium, im Grandstand, auf Court 17 und auf Court 5 verfügbar.[15]

Disziplinen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Vordergrund der US Open stehen die Einzelwettbewerbe. Insgesamt werden folgende Turniere ausgespielt (siehe auch US Open 2023 und alle weiteren Unterseiten für frühere Jahre mit allen Ergebnissen):

  • Herreneinzel
  • Dameneinzel
  • Herrendoppel
  • Damendoppel
  • Mixed
  • Junioreneinzel
  • Juniorinneneinzel
  • Juniorendoppel
  • Juniorinnendoppel
  • Herreneinzel-Rollstuhl
  • Dameneinzel-Rollstuhl
  • Herrendoppel-Rollstuhl
  • Damendoppel-Rollstuhl
  • Quadeinzel
  • Quaddoppel

In den Herren-Wettbewerben wird auf drei Gewinnsätze („best of five“), in den Damen-Wettbewrben auf zwei Gewinnsätze („best of three“) gespielt. Bei Gleichstand 6:6 in einem Satz wird ein Tie-Break bis 7 gespielt. Im März 2022 einigten sich alle vier Grand-Slam-Turniere darauf, im Entscheidungssatz ein Match-Tie-Break einzuführen, das bis 10 gespielt wird, jeweils mit einem Vorsprung von zwei Punkten als Voraussetzung für den Gewinn. Insbesondere zwei sehr lange Matches in Wimbledon waren der Anstoß für die Einführung des Match-Tie-Breaks in den Grand-Slam-Turnieren. 2010 ging die Partie von John Isner gegen den Franzosen Nicolas Mahut über drei Tage, dauerte elf Stunden und fünf Minuten. Isner gewann im fünften Satz 70:68. Eine Gedenktafel an der Wand vor Court 18, wo das Spiel stattfand, erinnert noch heute an diesen Wettkampf. Im Jahre 2018 unterlag Isner mit 24:26 gegen Kevin Anderson im fünften Satz des Halbfinales.[16]

Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Herren:

Vor der Open Era waren drei Herren – Richard Sears (1880er), William Larned (1910er) und Bill Tilden (1920er) – mit jeweils sieben Siegen am erfolgreichsten; sie sind damit Rekordsieger des Turniers, wobei Sears seine sieben Titel in Folge gewann. Dies war allerdings auch dem Modus geschuldet, denn bis 1911 war der Titelverteidiger automatisch für das Finale qualifiziert. Seit 1968 waren Jimmy Connors, Pete Sampras und Roger Federer mit fünf Siegen am erfolgreichsten, Federer gewann seine fünf Titel sogar in Folge. Connors gelang das Kunststück, die US Open als einziger Spieler auf drei verschiedenen Belägen zu gewinnen. Novak Đoković wurde mit 36 Jahren der älteste Sieger bei den US Open 2023, ebenso bei den French Open 2023.

Im Doppel sind Richard Sears, James Dwight und Holcombe Ward mit sechs Titeln Rekordsieger, in der Open Era waren die Zwillinge Bob und Mike Bryan mit fünf Titeln am erfolgreichsten. Todd Woodbridge und Mark Woodforde sind das einzige Doppel, das seit 1968 einen Doppeltitel verteidigen konnte.

  • Damen:

Die US-Amerikanerin Molla Mallory ist mit ihren acht Titeln, die sie in den Jahren 1915 bis 1926 gewann, Rekordsiegerin; nach 1968 waren Chris Evert und Serena Williams mit je sechs US-Open-Titeln die erfolgreichsten Einzelspielerinnen. Mallory und Evert gelang es zudem, vier Titel in Folge zu gewinnen, was ebenfalls Rekord ist.

In den 1940er und 1950er Jahren gewann Margaret Osborne duPont insgesamt 13-mal den Doppelwettbewerb der Damen, sie ist damit Rekordsiegerin; sie hält mit 10 Siegen auch den Rekord der meisten Doppeltitel in Folge. In der Open Era war Martina Navrátilová am erfolgreichsten, von Ende der 1970er bis Anfang der 1990er Jahre gewann sie 9 Doppeltitel. Den Open-Era-Rekord für die meisten Doppeltitel in Folge halten Virginia Ruano Pascual und Paola Suárez, die von 2002 bis 2004 dreimal hintereinander die Doppelkonkurrenz gewinnen konnten.

Mit 14 Jahren und 8 Tagen ist Mary Joe Fernández die jüngste Spielerin, die ein Spiel gewonnen hat, 1985 gegen Sara Gomer mit 6:1 und 6:4.[17]

  • Mixed:

Mit acht Mixed-Titeln sind Margaret Osborne duPont und Margaret Smith Court Rekordsieger, Court hält gemeinsam mit Martina Navratilová und Billie Jean King auch den Open-Era-Rekord von drei Titeln. Bei den Herren waren vor 1968 Bill Tilden und Bill Talbert mit vier Mixed-Siegen am erfolgreichsten, seit Beginn der Open Era halten Todd Woodbridge und Bob Bryan mit je drei Titeln den Rekord.

Ben Shelton war der Aufschläger mit der bisher höchsten Durchschnittsgeschwindigkeit beim ersten Aufschlag von 202,8 km/h (126 mph) – erreicht bei den US Open 2023 im Achtelfinale über vier Sätze gegen Tommy Paul.

(Als schnellster Aufschläger aller Zeiten wird John Isner mit 253 km/h (157,2 mph) beim Davis Cup 2016 geführt.)

(Als schnellste Aufschlägerin wird Sabine Lisicki mit 210,8 km/h (131,0 mph) in Bank of the West Classic 2014 geführt.)

Gewinner aus dem deutschsprachigen Raum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Acht Deutsche, vier Schweizer und drei Österreicher konnten die US Open bisher gewinnen:

Sieger Wettbewerb Anzahl
Siege
Jahre
Deutschland Bundesrepublik Boris Becker Herreneinzel 1 1989
Deutschland Steffi Graf Dameneinzel 5 1988, 1989, 1993, 1995, 1996
Deutschland Angelique Kerber Dameneinzel 1 2016
Deutsches Reich NS Henner Henkel
Deutsches Reich NS Gottfried von Cramm
Herrendoppel 1 1937
Deutschland Philipp Petzschner Herrendoppel 1 2011 (mit Osterreich Jürgen Melzer)
Deutschland Bundesrepublik Claudia Kohde-Kilsch Damendoppel 1 1985 (mit Tschechoslowakei Helena Suková)
Deutschland Laura Siegemund Mixed
Damendoppel
1
1
2016 (mit Kroatien Mate Pavić)
2020 (mit Russland Wera Swonarjowa)
Schweiz Roger Federer Herreneinzel 5 2004–2008
Schweiz Stan Wawrinka Herreneinzel 1 2016
Schweiz Martina Hingis Dameneinzel
Damendoppel


Mixed

1
3


2

1997
1998 (mit Tschechien Jana Novotná)
2015 (mit Indien Sania Mirza)
2017 (mit Chinesisch Taipeh Chan Yung-jan)
2015 (mit Indien Leander Paes)
2017 (mit Vereinigtes Konigreich Jamie Murray)
Schweiz Heinz Günthardt Mixed 1 1985 (mit Vereinigte Staaten Martina Navratilova)
Osterreich Dominic Thiem Herreneinzel 1 2020
Osterreich Julian Knowle Herrendoppel 1 2007 (mit Schweden Simon Aspelin)
Osterreich Jürgen Melzer Herrendoppel 1 2011 (mit Deutschland Philipp Petzschner)

Graf erreichte noch drei, Hingis zwei weitere Male das Einzelfinale. Bei den Herren gelang dies Roger Federer zweimal, sowie Gottfried von Cramm, Michael Stich und Alexander Zverev jeweils einmal. In den Doppelkonkurrenzen unterlagen zudem Edda Buding, Martina Hingis, Heinz Günthardt und Alexander Peya im Finale.

Preisgelder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der ersten US-Open-Ausgabe in der Open Era im Jahr 1968 wurden 26.150 US-Dollar Preisgeld an die Tennisprofis verteilt – 20 Jahre später waren es bereits 2.612.126 US-Dollar.[18] Im Jahr 2000 wurden mit 15,011 Millionen Dollar erstmals mehr als zehn Millionen US-Dollar ausgeschüttet. 2017 wurden erstmals über 50 Millionen Dollar an Preisgeld bei den US Open ausgeschüttet. Damit hielt das Turnier den Rekord mit 50,4 Millionen Dollar und war damit das Tennisturnier mit den höchsten Preisgeldern vor den drei anderen Grand-Slam-Turnieren. Alleine die Sieger beim Einzelwettbewerb der Damen und der Herren erhielten 2019 jeweils 3,85 Millionen Dollar Siegprämie.[19] In den Folgejahren sanken die Siegerprämien 2020 auf 3 Millionen Dollar, 2021 auf 2,5 Millionen Dollar und stiegen ab 2022 wieder auf 2,6 Millionen Dollar, um 2023 3 Millionen Dollar zu erreichen, den Stand von 2014.

2018 wurde das Gesamtpreisgeld auf 53 Millionen erhöht. Insgesamt ist das Preisgeld von 2013 bis 2018 um 57 % gestiegen.[20] 2019 betrug die Preisgeldausschüttung insgesamt 57,24 Millionen Dollar, womit sich das Gesamtpreisgeld bei den US Open seit 2011 mehr als verdoppelt hatte.[18] 2022 betrug der Gesamtumsatz, den die USTA durch die US Open erzielte, 472 Millionen US-$.[21] Damit wurden 12,7 % des Umsatzes in Höhe von 60.102.000 $ an die Spieler ausgeschüttet.[22] 2023 wurde ein bisheriger Höchststand bei den Preisgeldern erreicht, womit insgesamt rund 65 Millionen US-Dollar an die Profis ausgeschüttet wurden.[23][24]

Jahr Sieg Finale Halbfinale Viertelfinale Achtelfinale 3. Runde 2. Runde 1. Runde
2010 1.700.000 $ 0850.000 $ 400.000 $ 200.000 $ 100.000 $ 050.250 $ 031.000 $ 019.000 $
2011 1.800.000 $ 0900.000 $ 450.000 $ 225.000 $ 110.000 $ 055.000 $ 031.000 $ 019.000 $
2012 1.900.000 $ 0950.000 $ 475.000 $ 237.500 $ 120.000 $ 065.000 $ 037.000 $ 023.000 $
2013 2.600.000 $ 1.300.000 $ 650.000 $ 325.000 $ 165.000 $ 093.000 $ 053.000 $ 039.000 $
2014 3.000.000 $ 1.450.000 $ 730.000 $ 370.250 $ 187.300 $ 105.090 $ 060.420 $ 035.754 $
2015 3.300.000 $ 1.600.000 $ 805.000 $ 410.975 $ 213.575 $ 120.200 $ 068.600 $ 039.500 $
2016 3.500.000 $ 1.750.000 $ 875.000 $ 450.000 $ 235.000 $ 140.000 $ 077.118 $ 043.313 $
2017 3.700.000 $ 1.825.000 $ 920.000 $ 470.000 $ 253.625 $ 144.000 $ 086.000 $ 050.000 $
2018 3.800.000 $ 1.850.000 $ 925.000 $ 475.000 $ 266.000 $ 156.000 $ 093.000 $ 054.000 $
2019 3.850.000 $ 1.900.000 $ 960.000 $ 500.000 $ 280.000 $ 163.000 $ 100.000 $ 058.000 $
2020 3.000.000 $ 1.500.000 $ 800.000 $ 425.000 $ 250.000 $ 163.000 $ 100.000 $ 058.000 $
2021 2.500.000 $ 1.250.000 $ 675.000 $ 425.000 $ 265.000 $ 180.000 $ 115.000 $ 075.000 $
2022 2.600.000 $ 1.300.000 $ 705.000 $ 445.000 $ 278.000 $ 188.000 $ 121.000 $ 080.000 $
2023 3.000.000 $ 1.500.000 $ 775.000 $ 455.000 $ 284.000 $ 191.000 $ 123.000 $ 081.500 $

Seit 1973 erhalten die Herren und Damen ein Preisgeld in gleicher Höhe. John Newcombe und Margaret Court waren die ersten, die jeweils 25.000 $ für den Sieg erhielten. 2023 feiern die US Open das 50-jährige Jubiläum dieser Gleichstellung.

In den Qualifikationsrunden (Herreneinzel/Qualifikation und Dameneinzel/Qualifikation), an denen jeweils 128 Spieler teilnehmen, beträgt 2023 das Preisgeld in der 1. Qualifikationsrunde 22.000 $, in der 2. Qualifikationsrunde 34.500 $ und in der 3. Qualifikationsrunde 45.000 $.[25]

Neben einem Reisegutschein von 1000 Dollar erhält jeder ein zweites kostenloses Zimmer in einem offiziellen Turnierhotel. Hinzu kommen Essenszuschüsse und Zuschüsse zum Besaitungsservice.

Die Siegerteams im Doppel erhalten 2023 zusammen jeweils 700.000 $, im Mixed 170.000 $, was auch das geringere Interesse des Publikums und der Medien an diesen Turnieren widerspiegelt.

Im Junioren-Tennisturnier, an denen 14- bis 18-jährige teilnehmen, gibt es kein Preisgeld, da es als unangemessen angesehen wird, Kinder dem Druck auszusetzen, direkt um Geld zu spielen. Sie erhalten jedoch Ranglistenpunkte, die für ihre internationale Junioren-Rangliste angerechnet werden.

Dem gegenüber erhalten Balljungen und -mädchen einen Stundenlohn von 16 $, wobei bei den US Open auch ältere „Balljungen“ und „Ballmädchen“ zugelassen sind. Das Mindestalter beträgt 14 Jahre, das Durchschnittsalter ist 21 Jahre. Insgesamt sind 350 Balljungen und -mädchen in Sechsergruppen im Einsatz.[26] Aus 1200 Bewerbern qualifizieren sich 120. Die restlichen 230 werden aus dem Vorjahr übernommen.

Stuhlschiedsrichter werden je nach Erfahrung durch die Organisationen ITF, WTA und ATP in drei Kategorien eingeteilt: Gold, Silber und Bronze. Sie erhalten pro Match eine Vergütung von 3700 $. Für das Finale steigt die Vergütung auf 6200 $. Ab dem Viertelfinale werden nur Gold-Schiedsrichter eingesetzt, von denen es weltweit derzeit 33 gibt.[27]

Vergleich der Preisgelder für die Sieger im Einzel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Grand-Slam-Turniere 2023
Veranstaltung Preisgeld in Euro
US Open 3.000.000 $ 2.765.869 €
Wimbledon 2.350.000 £ 2.758.406 €
French Open 2.300.000 € 2.300.000 €
Australian Open 2.975.000 AU$ 1.761.694 €

(Umrechnung Stand 22. August 2023)

Teilnehmer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für das Hauptfeld in den Einzelwettbewerben qualifizieren sich 128 Spieler.

  • 104 Plätze werden an die Bestplatzierten des WTA-/ATP-Rankings vergeben[28][29]
  • 16 Plätze werden über das vorausgehende Qualifikationsturnier vergeben
  • 8 Wildcards werden von der Turnierleitung vergeben

Seit dem Wimbledonturnier 2001 wurde die Setzliste bei den Grand Slams im Herreneinzel und Dameneinzel von 16 auf 32 gesetzte Spieler angehoben. In den übrigen Wettbewerben bleibt es bei 16. Die Setzliste verhindert, dass die besten Spielerinnen bzw. Spieler gleich in den ersten Runden aufeinander treffen können. 32 Spieler beziehungsweise 32 Spielerinnen werden deshalb gesetzt. Die übrigen Teilnehmer werden hinzugelost. Auch unter den ersten 32 Spielern wird gelost. Die einzig festen Positionen beim Setzen haben die 1 (oberste Linie im Board) und die 2 (unterste Linie). Die Nr. 3 und 4 werden gelost, d. h. wird die 4 zuerst gezogen, kommt sie in die obere Hälfte zur 1 und die 3 geht nach unten zur 2 und umgekehrt.

Weltranglistenpunkte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Sieger im Herren-Einzel erhält – wie bei allen Grand-Slam-Turnieren – 2000 Punkte für die ATP-Weltrangliste,[30] der Finalist erhält 1200 Punkte. Für das Erreichen des Halbfinales erhält man 720 Punkte, des Viertelfinales 360 Punkte, des Achtelfinales 180 Punkte. Die Siegerin im Damen-Einzel erhält 2000 Punkte für die WTA-Weltrangliste,[31] die Finalistin 1300 Punkte. Für das Erreichen des Halbfinales erhält man 780 Punkte, des Viertelfinales 430 Punkte, des Achtelfinales 240 Punkte.

Zuschauerzahlen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2023 wurde ein neuer Besucherrekord aufgestellt: 957.387 Zuschauer besuchten Flushing Meadows während des Turniers und übertrafen damit den bisherigen Rekord von 776.000 aus dem Jahr 2022.[32]

US Open 2023[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die 143. US Open 2023 wurden von Montag, den 28. August bis Sonntag, den 10. September 2023 in Flushing Meadows ausgetragen. Die Qualifikationsrunden (Herren, Damen) fanden vom 22. bis 25. August 2023 statt. Es gibt keine Übertragung im frei empfangbaren TV. Der Streaming-Dienst Sportdeutschland.TV hat sich die Übertragungsrechte bis 2027 gesichert, über den die Matches der Hauptrunde kostenpflichtig zu empfangen sind. Kostenfrei sind nur die Übertragungen der Qualifikationsrunden, der Doppel (bis Viertelfinale), der Mixed, der Junioren und des Rollstuhltennis.[33] Auf Grund der Zeitverschiebung beginnen die Matches ab 17 Uhr unserer Zeit. Die Abendspiele beginnen ab 1 Uhr nachts unserer Zeit. Die Finals der Einzelwettbewerbe sind für 22 Uhr (MEZ) angesetzt. Titelverteidiger waren Carlos Alcaraz bei den Herren und Iga Świątek bei den Damen. Sieger der US Open 2023 wurde Novak Đoković, Siegerin der US Open 2023 Coco Gauff.

Kommende Veranstaltung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die 144. US Open 2024 finden vom 26. August 2024 bis 8. September 2024 statt.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: US Open – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. US Open changing hard-court brand for first time since 1970s. In: tennis.com. 23. März 2020, abgerufen am 1. Juni 2022 (englisch).
  2. US Open Tennis, Britannica. Abgerufen am 31. August 2023.
  3. US Open: Marathon in New York, SZ, 1. September 2017. Abgerufen am 20. August 2023.
  4. Hitzewelle sorgt für Regeländerung bei US-Open. In: derstandard.de. 29. August 2018, abgerufen am 29. August 2018.
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Koordinaten: 40° 45′ 0″ N, 73° 50′ 49″ W