Uwe Gensheimer – Wikipedia

Uwe Gensheimer
Uwe Gensheimer bei der Saisoneröffnung der Rhein-Neckar Löwen
Uwe Gensheimer (Juli 2023)
Spielerinformationen
Geburtstag 26. Oktober 1986 (37 Jahre)
Geburtsort Mannheim, Deutschland
Staatsbürgerschaft Deutscher deutsch
Körpergröße 1,88 m
Spielposition Linksaußen
Wurfhand rechts
Vereinsinformationen
Verein Rhein-Neckar Löwen
Trikotnummer 3
Vertrag bis 30. Juni 2024
Vereine in der Jugend
von – bis Verein
1997–2003 Deutschland TV 1892 Friedrichsfeld
Vereinslaufbahn
von – bis Verein
2003–2016 Deutschland Rhein-Neckar Löwen
2016–2019 FrankreichFrankreich Paris Saint-Germain
2019– Deutschland Rhein-Neckar Löwen
Nationalmannschaft
Debüt am 25. November 2005
gegen Slowenien Slowenien in Lemgo
  Spiele (Tore)
Deutschland Deutschland 204 (921)[1]
Medaillenspiegel
Olympische Spiele 0 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
U-Weltmeisterschaften 0 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
U-Europameisterschaften 1 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Stand: 3. August 2023

Uwe Gensheimer (* 26. Oktober 1986 in Mannheim-Neckarau) ist ein deutscher Handballspieler.

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Verein[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Uwe Gensheimer begann in seiner Jugend beim TV 1892 Friedrichsfeld mit dem Handball. 2003 wechselte der 1,88 Meter große Linksaußen zum Bundesligisten SG Kronau/Östringen, den späteren Rhein-Neckar Löwen. Mit der SG stieg er 2004 in die 2. Handball-Bundesliga ab, aber in der folgenden Saison gelang der sofortige Wiederaufstieg. Beim HBL All-Star Game 2006 wurde er als Rookie des Jahres geehrt.

2006, 2007 und 2010 zog er mit den Löwen ins Finale des DHB-Pokals ein, das aber jeweils gegen den HSV Hamburg bzw. den THW Kiel verloren wurde. 2011, 2012, 2013 und 2014 wurde Gensheimer von den Lesern der Handballwoche zum Handballer des Jahres gewählt[2][3][4] und war zudem 2012 Torschützenkönig der Handball-Bundesliga. 2011 wurde er zusätzlich auch als Spieler der Saison (MVP) ausgezeichnet. Er spielte mit den Rhein-Neckar Löwen im EHF-Pokal, im Europapokal der Pokalsieger und in der EHF Champions League, wo er in der Saison 2010/11 Torschützenkönig wurde. Sein bisher größter Erfolg ist der Gewinn der Deutschen Meisterschaft 2016 mit den Rhein-Neckar Löwen, nachdem 2013/14 lediglich zwei Tore zum Titelgewinn fehlten und 2014/15 lediglich zwei Punkte. International gewann er 2013 mit dem EHF-Europa-Pokal seinen ersten Titel. Sein Vertrag bei den Löwen lief im Sommer 2016 aus, danach verabschiedete er sich mit der ersten deutschen Meisterschaft der Vereinsgeschichte zum französischen Erstligisten Paris Saint-Germain.[5][6]

In seiner ersten Saison in Frankreich konnte er die französische Meisterschaft gewinnen, in der zweiten sogar das Double aus Meisterschaft und Pokal. In der Champions-League verlor man 2016/17 als Favorit etwas überraschend das Finale gegen RK Vardar Skopje mit 23:24. In der Champions-League Saison 2017/18 war bereits im Halbfinale nach einer Niederlage gegen HBC Nantes Schluss. Jedoch konnte man das Spiel um Platz drei gegen den Finalgegner aus dem Vorjahr Vardar Skopje gewinnen. In beiden Jahren war er am Ende der Saison der beste Torjäger der Champions-League. Am 30. Januar 2019 wurde auf einer Pressekonferenz seine Rückkehr zu den Rhein-Neckar Löwen bestätigt, Gensheimer unterschrieb einen Vertrag von Sommer 2019 bis 2022[7], den er im Dezember 2021 bis 2024 verlängerte.[8]

Am 12. September 2019 erzielte er beim Spiel gegen HBW Balingen-Weilstetten sein 2000. Tor in der Handball-Bundesliga.[9] Er ist der elfte Spieler, der diese Marke in der ewigen Torjägerliste der Liga übertraf. Zum Ende der Saison 2022/23 kletterte er mit 2434 Toren auf den sechsten Rang.

Nachdem die ersten Bundesliga-Saisons nach Gensheimers Rückkehr eher durchwachen verliefen, konnten die Löwen in der Saison 2022/23 wieder an frühere Leistungen anknüpfen. Höhepunkt dieser Saison war der Gewinn des DHB-Pokals 2022/23 im April 2023 mit einem 36:34-Sieg nach Verlängerung und Siebenmeterwerfen gegen den SC Magdeburg.[10] Für Gensheimer war dieser Triumph ein ganz besonderer, da er ja beim ersten Pokalsieg 2018 in Frankreich gespielt hatte und seine ersten neun Teilnahmen mit den Löwen am DHB-Final Four erfolglos verliefen.[11]

Die erste Saisonhälfte 2023/24 verpasste Uwe Gensheimer verletzungsbedingt. Wegen anhaltender Probleme auch in den vergangenen Saisons ließ er sich am Knie operieren. Diese gesundheitlichen Probleme waren dann auch der Grund, dass er am 8. Dezember 2023 seinen Rücktritt als Spieler bekannt gab[12]. Ab der Saison 2024/25 übernimmt er schrittweise den Posten des sportlichen Leiters im Verein und bleibt somit den Rhein-Neckar Löwen weiterhin erhalten.

In der Nationalmannschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gensheimer war Torschützenkönig der Jugend-EM 2004. Da sich die Jugend-Nationalmannschaft nicht für ihre Weltmeisterschaft qualifizierte, nahm Gensheimer 2005 bereits im Alter von 18 Jahren an der U21-WM in Ungarn teil und wurde mit den zwei Jahre älteren Junioren Vierter. Mit der deutschen U20-Junioren-Nationalmannschaft gewann er 2006 die Europameisterschaft und wurde ins All-Star-Team des Turniers gewählt. 2007 wurde er Vize-Weltmeister bei der U21-Junioren-Weltmeisterschaft in Ohrid (Mazedonien) und zum wertvollsten Spieler (MVP) gewählt.

Uwe Gensheimer beim Sieg gegen Island am 4. Januar 2020

Am 25. November 2005 absolvierte Uwe Gensheimer seinen ersten Einsatz in der deutschen A-Nationalmannschaft in Lemgo gegen Slowenien. Mit Deutschland nahm er an den Europameisterschaften 2010 und 2012 sowie an der Weltmeisterschaft 2011, der Weltmeisterschaft 2015, der Weltmeisterschaft 2017 und der Weltmeisterschaft 2019 teil. 2014 wurde Gensheimer Kapitän der Nationalmannschaft.[13] Die Europameisterschaft 2016, bei der Deutschland den Titel gewann, verpasste er aufgrund einer Verletzung.[14] Bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro gewann er die Bronzemedaille. Dafür wurde er am 1. November 2016 mit dem Silbernen Lorbeerblatt geehrt.[15] Zur Europameisterschaft 2018 wurde er von Bundestrainer Christian Prokop in den 20er-Kader berufen, der die Vorbereitung bestritt.[16] Am 7. Januar wurde er in den endgültigen 16er-Kader berufen und nahm damit an der EM 2018 teil. Im Dezember 2018 wurde Gensheimer in den endgültigen Kader für die Weltmeisterschaft 2019, die in Deutschland und Dänemark ausgetragen wurde, berufen.[17] Kapitän Gensheimer spielte, wie die ganze deutsche Mannschaft, ein starkes Turnier und wurde erst im Halbfinale gegen Norwegen gestoppt. Auch das Spiel um Platz drei verlor man unglücklich in den Schlusssekunden mit 25:26 gegen Frankreich. Dennoch war das Turnier vor allem im Vergleich zum vorangegangenen ein großer Erfolg und Gensheimer landete schlussendlich auf Platz vier der Torschützenliste. Mit der deutschen Auswahl nahm er an den Spielen der XXXII. Olympiade 2021 in Tokio teil.[18] Beim Spiel gegen Argentinien kam er zu seinem 200. Länderspieleinsatz.[19] Nach den Olympischen Spielen verkündete er nach 204 Länderspielen und 921 erzielten Toren seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft.[20]

Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saisonbilanzen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saison Verein Spielklasse Spiele Tore 7-Meter Feldtore
2003/04 SG Kronau/Östringen Bundesliga 6 7 2 5
2004/05 SG Kronau/Östringen 2. BL Süd 33 203 57 146
2005/06 SG Kronau/Östringen Bundesliga 30 168 58 110
2006/07 SG Kronau/Östringen Bundesliga 32 129 11 118
2007/08 Rhein-Neckar Löwen Bundesliga 32 128 0 128
2008/09 Rhein-Neckar Löwen Bundesliga 33 132 3 129
2009/10 Rhein-Neckar Löwen Bundesliga 34 214 98 116
2010/11 Rhein-Neckar Löwen Bundesliga 34 214 81 133
2011/12 Rhein-Neckar Löwen Bundesliga 33 247 84 163
2012/13 Rhein-Neckar Löwen Bundesliga 16 105 37 68
2013/14 Rhein-Neckar Löwen Bundesliga 31 209 75 134
2014/15 Rhein-Neckar Löwen Bundesliga 36 218 89 129
2015/16 Rhein-Neckar Löwen Bundesliga 29 197 87 110
2016/17 Paris Saint-Germain Starligue 24 167 55 112
2017/18 Paris Saint-Germain Starligue 23 115 26 89
2018/19 Paris Saint-Germain Starligue 24 117 53 64
2019/20 Rhein-Neckar Löwen Bundesliga 22 134 59 75
2020/21 Rhein-Neckar Löwen Bundesliga 30 163 69 94
2021/22 Rhein-Neckar Löwen Bundesliga 12 62 24 38
2022/23 Rhein-Neckar Löwen Bundesliga 23 107 47 60
gesamt Bundesliga 433 2434 824 1610
gesamt 537 3036 1015 2021
Durchschnitt pro Saison 26,9 151,8 50,8 101,1

Quelle: Spielerprofil bei der Handball-Bundesliga[21] und der Lidl Starligue[22]
Siehe auch: Liste der erfolgreichsten Torschützen der Handball-Bundesliga

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Uwe Gensheimer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. https://www.dhb.de/de/data/spieler/a-nationalmannschaft-maenner/uwe-gensheimer/
  2. Gensheimer und Mietzner vorne. (Memento vom 19. April 2012 im Internet Archive) In: sport1.de vom 6. Februar 2012
  3. Gensheimer und Schülke sind Handballer des Jahres (Memento vom 2. Februar 2014 im Internet Archive) In: Handelsblatt vom 4. Februar 2013
  4. www.rhein-neckar-loewen.de: Gensheimer und Müller sind Handballer des Jahres, abgerufen am 3. Februar 2014
  5. Offiziell: Gensheimer wechselt nach Paris. 4. Oktober 2015, abgerufen am 5. März 2024.
  6. psghand.fr: Uwe Gensheimer à Paris jusqu'en 2019 (Memento vom 5. Oktober 2015 im Internet Archive), abgerufen am 4. Oktober 2015
  7. "In einem Taxi nach ... Hause" - Rhein-Neckar Löwen bestätigen Rückkehr von Uwe Gensheimer. In: handball-world.news vom 30. Januar 2019
  8. www.handball-world.news Der Kapitän bleibt an Bord: Uwe Gensheimer verlängert bei den Rhein-Neckar Löwen abgerufen am 8. Dezember 2021
  9. Magische Marke - Mannheimer Morgen. Abgerufen am 13. September 2019.
  10. handball-world.news: Rhein-Neckar Löwen triumphieren im Siebenmeterkrimi gegen SC Magdeburg, abgerufen am 29. Juli 2023
  11. Tränen der Erleichterung: Uwe Gensheimer über den Pokalsieg. Abgerufen am 3. August 2023.
  12. Pressekonferenz zum Rücktritt (Youtube). In: Rhein-Neckar Löwen. Abgerufen am 8. Dezember 2023.
  13. Uwe Gensheimer ist neuer Kapitän der deutschen Nationalmannschaft dhb.de vom 5. Juni 2014
  14. Gensheimer schuftet fürs Comeback sport1.de vom 9. Februar 2016
  15. Verleihung des Silbernen Lorbeerblattes Bundespräsidialamt, 1. November 2016.
  16. www.dhb.de Prokop benennt Kader für Vorbereitung auf EHF EURO 2018 vom 15. Dezember 2017, abgerufen am 15. Dezember 2017.
  17. WELT: Handball-WM 2019: Christian Prokop nominiert Kader und verzichtet auf Kai Häfner. 21. Dezember 2018 (welt.de [abgerufen am 4. April 2019]).
  18. ihf.info: Match Team Statistics: Germany vs. Spain, abgerufen am 24. Juli 2021
  19. www.dhb.de, abgerufen am 27. Juli 2021
  20. www.handball-world.news "Nationalspieler zu werden, war ein Kindheitstraum": DHB-Kapitän Uwe Gensheimer tritt zurück abgerufen am 12. August 2021
  21. HBL: Uwe Gensheimer
  22. lnh.fr: Uwe Gensheimer