Wladimir Alexejewitsch Kanaikin – Wikipedia

Wladimir Kanaikin
Voller Name Wladimir Alexejewitsch Kanaikin
russisch Владимир Алексеевич Канайкин
Nation Russland Russland
Geburtstag 21. März 1985
Geburtsort AtjurjewoRussland Sozialistische Foderative Sowjetrepublik Russische SFSR
Größe 170 cm
Gewicht 65 kg
Karriere
Disziplin Gehen
Verein Dinamo
Status gesperrt
Karriereende 2012
Medaillenspiegel
JWM-Medaillen 1 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Logo der World Athletics U20-Weltmeisterschaften
Gold 2002 Kingston 10 km
Silber 2004 Grosseto 10 km

Wladimir Alexejewitsch Kanaikin (russisch Владимир Алексеевич Канайкин, engl. Transkription Vladimir Kanaykin; * 21. März 1985 in Atjurjewo, Mordwinien) ist ein ehemaliger russischer Geher.

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der ehemalige Jugend- und Juniorenweltmeister über 10.000 m und Neunte der Leichtathletik-Europameisterschaften 2006 in Göteborg im 50-km-Gehen überraschte 2007, als er seine persönliche Bestzeit im 20-km-Gehen um mehr als vier Minuten verbesserte und mit 1:17:16 h einen Weltrekord aufstellte.[1]

Bei den Russischen Meisterschaften im Juni 2008 blieb Kanaikin ebenso wie der Sieger Sergei Morosow unter 1:17 Stunden,[2] jedoch wurde kurz vor den Olympischen Spielen in Peking bekannt, dass Kanaikin im April des Jahres positiv auf Erythropoetin (EPO) getestet worden war. Kanaikin wurde ebenso suspendiert und aus dem russischen Olympia-Aufgebot entfernt wie Morosow, der im Juli den Dopingfahndern ins Netz ging.[3][4] Kanaikin wurde wegen Verstoßes gegen die Doping-Regeln für zwei Jahre gesperrt, und seine Zeit von den russischen Meisterschaften annulliert.[5] Er bleibt jedoch Rekordhalter, denn die beim selben Wettkampf erzielte Zeit von Morosow wurde nicht als Weltrekord ratifiziert, weil es bei der Veranstaltung versäumt wurde, einen Dopingtest vorzunehmen.[6]

Bei seinem ersten und einzigen Olympischen Sommerspielen 2012 in London startete Kanaikin über 20 km, wurde aber nach etwa dreiviertel des Rennens disqualifiziert. Wenige Wochen zuvor konnte er sich beim World Race Walking Cup in Saransk noch einmal die Bronzemedaille sichern.

Doping[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Januar 2015 wurde Kanaikin durch den Weltverband IAAF nach erneuten Dopingkontrollen als Wiederholungstäter rückwirkend zum 17. Dezember 2012 lebenslang gesperrt.[7] Alle seine Ergebnisse zwischen dem 25. Januar und dem 25. März 2011 sowie zwischen dem 16. Juni und dem 27. September 2011 wurden annulliert.[8] Damit verlor er auch seine Silbermedaille der Weltmeisterschaft 2011.[9]

Persönliche Bestzeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Outdoor
Disziplin Zeit Datum Ort
10.000 m 40:34,2 25. Mai 2002 Russland Tscheboksary
10 km 38:16 19. Juni 2004 Russland Saransk
20 km 1:17:16 29. September 2007 Russland Saransk
30 km 2:01:13 19. Februar 2006 Russland Adler
35 km 2:21:31 19. Februar 2006 Russland Adler
50 km 3:40:40 12. Juni 2005 Russland Saransk
Indoor
Disziplin Zeit Datum Ort
5000 m 18:17,13 5. Februar 2012 Russland Moskau

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Weltrekord im Gehen durch Vladimir Kanaykin. Leichtathletik.de, 29. September 2007, abgerufen am 23. Januar 2015.
  2. leichtathletik.de: Zwei Russen gehen erstmals unter 1:17 Stunden. 8. Juni 2008
  3. leichtathletik.de: Russische Geher suspendiert. 5. August 2008
  4. leichtathletik.de: Acht Dopingsperren in Russland. 5. November 2008
  5. IAAF: Doping Rule Violation (Memento vom 13. Februar 2009 im Internet Archive). 5. November 2008
  6. http://www.iaaf.org/mm/Document/News/GeneralNews/04/91/36/20090128020840_httppostedfile_Newsletter99_8424.pdf (Link nicht abrufbar)
  7. Russische Olympiasieger gesperrt. Sport1, 20. Januar 2015, abgerufen am 23. Januar 2015.
  8. Информация о дисквалификации: легкая атлетика (Memento des Originals vom 20. Januar 2015 im Internet Archive), Russian Anti-Doping Agency, 20. Januar 2015 (russian). 
  9. James Ellingworth: 3 Russian Olympic champion race walkers banned for doping. Associated Press, 20. Januar 2015, archiviert vom Original am 23. Januar 2015; abgerufen am 23. Januar 2015 (englisch).