WoHo Berlin – Wikipedia

WoHo Berlin
Wohnhochhaus Kreuzberg
Basisdaten
Bauzeit: vslt. 2024–2026
Status: in Planung
Architekten: Mad Arkitekter, Oslo
Koordinaten: 52° 30′ 9″ N, 13° 22′ 42,1″ OKoordinaten: 52° 30′ 9″ N, 13° 22′ 42,1″ O
WoHo Berlin (Berlin)
WoHo Berlin (Berlin)
Nutzung/Rechtliches
Nutzung: Mischnutzung
Arbeitsplätze: 40 % (25 % gewerbliche Einheiten, 15 % soziale Infrastruktur)
Zimmer: 60 % Wohnungen (mietpreisgebunden und freifinanziert)
Bauherr: UTB, Berlin
Technische Daten
Höhe: 98 m
Etagen: 29
Nutzungsfläche: 18.000 m²
Konstruktion: Holzhybridbau
Anschrift
Anschrift: Schöneberger Straße 21A
Postleitzahl: 10963
Stadt: Berlin
Land: Deutschland

Das WoHo Berlin („Wohnhochhaus“) ist ein in der Planung befindliches Hochhaus in Berlin-Kreuzberg.[1] Das Vorhaben von UTB und Mad Arkitekter gilt als städtebauliches und soziales Pilotprojekt.[2]

Aktuell wäre das WoHo der höchste Holzhybridbau in Deutschland.[3] Zum Projekt gehören neben dem Hauptgebäude drei niedrigere Baukörper. Im WoHo Berlin sollen sowohl freifinanzierte Miet- und Eigentumswohnungen als auch geförderter Wohnraum entstehen. Zudem sollen öffentliche Flächen allen Menschen einen Zugang zu sozialen Angeboten, Geschäften und Gastronomie bieten im Sinne eines vertikalen Quartiers.[4][5]

Planung und Bau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Entwurf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das WoHo Berlin wird von der Unternehmensgruppe UTB gebaut. Im Januar 2021 gewann Mad Arkitekter den Architekturwettbewerb für das WoHo Berlin.[6][7] Die Jury bestand aus Vertretern des Landes Berlin, des Bezirks, renommierten Fachleuten und der Bauherrenschaft UTB.

Das in Oslo ansässige Architektenbüro legte einen Entwurf für Deutschlands höchstes Haus aus Holz vor. Der Komplex umfasst neben einem fast einhundert Meter hohen Turm mit einer gesamten Nutzfläche von 18.000 m² noch weitere drei Bauten.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das WoHo Berlin wird leicht von der Straße zurückgesetzt errichtet und wird sich zum Grünzug des Anhalter Stegs hin öffnen. Der Komplex soll sich städtebaulich angemessen in seine Umgebung einfügen und identitätsstiftend wirken.[8]

Bau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Hochhaus wird als Holzhaus errichtet. Nur das Untergeschoss und die Kernbereiche des Turmes, etwa Treppenhäuser und Aufzugsschächte, werden konventionell aus Stahlbeton gegossen.[9] Über den Lebenszyklus betrachtet ist der ökologische Fußabdruck so kleiner als bei herkömmlichen Baumaterialien.

Das Projekt befindet sich derzeit im Planungsverfahren für die Bebauung. Mit dem Baubeginn wird 2024 gerechnet.

Nutzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das WoHo Berlin folgt dem Hochhausleitbild des Berliner Senats. Die Architekten sehen in ihrem Konzept vor, dass sich der lokale und stark heterogene Milieu-Mix Kreuzbergs im Objekt wiederfindet. Das soll mittels vieler öffentlich zugänglicher Flächen einerseits und mit einem Querschnitt der Gesellschaft an Bewohnern andererseits gelingen. Architekt Jonny Klokk von Mad Arkitekter sprach über eine „vertikale Interpretation des Blocks“, gar vom WoHo Berlin als eigenem Stadtviertel.[10]

Wohn- und Gewerbeflächen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rund 11.000 m² der Fläche sind für Wohnungen vorgesehen. Jeweils ein Drittel hiervon ist mietpreisgebunden beziehungsweise freifinanziert oder Eigentum. Es wird Wohnformen für soziale Träger, für betreutes Wohnen und explizit für Studenten geben.

Ein Viertel der Fläche wird Gewerbetreibenden zur Verfügung gestellt.

Öffentliche Bereiche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die mit Spiel-, Verweil- und Ruheplätzen ausgestatteten Höfe und Anlagen um das Gebäude erschließen neue Wege über das Grundstück. Auf den Dachterrassen sollen Möglichkeiten zum Urban Gardening entstehen.

In dem vier Meter hohen Erdgeschoss sind Gewerbeflächen zur Nahversorgung, Lese-Cafés, Ateliers sowie Werkstätten vorgesehen. In den weiteren Etagen des siebengeschossigen Sockelbereichs werden Kitas und ein Hort mit Außenflächen auf dem Dach eingerichtet. Dazu kommt die sogenannte „Kiezkantine“, die unter anderem Räumlichkeiten für eine Schulkantine und eine Bar bieten soll. Weiter sind Jugendräume, ein Indoorspielplatz und Büros vorgesehen.

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stadtplanerin und Berliner Senatsbaudirektorin Regula Lüscher lobte das Projekt. Es habe „Vorbildcharakter für weitere Hochhausprojekte“ und integriere sich „in besonders gelungener Weise in die öffentlichen Räume der Nachbarschaft“.[11]

Der Kommunalpolitiker Florian Schmidt, Bezirksstadtrat von Friedrichshain-Kreuzberg, konstatiert, dass das „Leuchtturmprojekt“ WoHo zeigen werde, wie ein Umbau der Stadt zu einem sozialen und ökologischen Paradigmenwechsel möglich sei.[12]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Gemischtes Nutzungskonzept: In Kreuzberg wird Deutschlands höchstes Holz-Hochhaus gebaut. rbb, 29. Januar 2021, abgerufen am 10. Juni 2021.
  2. Uwe Rada: Höchstes Holzhaus Deutschlands: Der ganze Kiez in einem Haus. In: taz. 31. Januar 2021, abgerufen am 10. Juni 2021.
  3. 29 Geschosse aus Holz. In: Bauingenieur. 5. Februar 2021, abgerufen am 10. Juni 2021.
  4. Birgit Ochs: WoHo Berlin: Das turmhohe Dorf. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 5. Mai 2021]).
  5. New Kiez on the Block. In: ubm magazine. 2. April 2021, abgerufen am 10. Juni 2021 (englisch).
  6. Wohnhochhaus WoHo Schöneberger Straße, Berlin. In: wa (wettbewerbe aktuell). Abgerufen am 4. Mai 2021.
  7. Simone Gogol-Grützner: Deutschlands höchstes Holzhaus: Mad Arkitekter gewinnt Wettbewerb für WoHo in Kreuzberg. In: Berliner Woche. 2. Februar 2021, abgerufen am 10. Juni 2021.
  8. Deutschlands höchstes Holzhaus: Mad Arkitekter gewinnt Realisierungswettbewerb für Wohnhochhaus WoHo in Berlin-Kreuzberg. In: bba (Fachmagazin für Architekten, Planer und Bauingenieure). 1. Februar 2021, abgerufen am 10. Juni 2021.
  9. Werner Pluta: WoHo wird Deutschlands höchstes Holzhaus. In: Golem. 1. Februar 2021, abgerufen am 10. Juni 2021.
  10. Friederike Meyer: Ganz Kreuzberg vertikal: Mad und Mud gewinnen Hochhauswettbewerb in Berlin. In: BauNetz. 11. Februar 2021, abgerufen am 10. Juni 2021.
  11. Ulrich Paul: Holzhochhaus entsteht in Kreuzberg. In: Berliner Zeitung. 2. Februar 2021, S. 9.
  12. Patrick Goldstein: 98 Meter: Kreuzberg bekommt Deutschlands höchstes Holzhaus. In: Berliner Morgenpost. 30. Januar 2021, abgerufen am 10. Juni 2021.