Wolfgang Nitschke (Ringer) – Wikipedia

Wolfgang Nitschke (* 3. März 1947 in Waldenburg bei Glauchau) ist ein ehemaliger deutscher Ringer und Trainer. Er war Vize-Europameister 1969 im Freien Stil im Weltergewicht und von 1991 bis 2005 Bundestrainer für das Freistilringen.

Wolfgang Nitschke begann als Jugendlicher bei der BSG Traktor Waldenburg mit dem Ringen.[1] Obwohl er als Jugendlicher noch keine größeren Erfolge erreichte, wurde er auf Grund seines Talentes zum SC Leipzig delegiert und dort von den Trainern Adolf Franke und Horst Rothert zu einem Freistilringer herangebildet. Auf der internationalen Ringermatte machte er erstmals im Jahre 1967 auf sich aufmerksam, als er beim „Turnier der Olympischen Hoffnungen“ in Koszalin/Polen, im Weltergewicht einen 2. Platz belegte.

1968 belegte Wolfgang bei der DDR-Meisterschaft im Weltergewicht hinter Martin Heinze aus Halle den 2. Platz und errang 1969 in dieser Gewichtsklasse seinen ersten DDR-Meistertitel. 1969 wurde er auch bei der Europameisterschaft in Sofia erstmals bei internationalen Meisterschaften eingesetzt. Dort wurde er im Weltergewicht hinter dem sowjetischen Ringer Juri Gussow Vize-Europameister im freien Stil.

In den Jahren 1970 und 1971 war er wenigerberfolgreich. Immerhin belegte er bei der Europameisterschaft 1970 in Berlin einen fünften Platz und kam sowohl 1970 als auch 1971 bei den Weltmeisterschaften jeweils auf den 8. Platz.

1972 gewann er bei der Europameisterschaft in Kattowitz, diesmal im Mittelgewicht startend, noch einmal eine Medaille, die bronzene. Er besiegte dabei u. a. auch den bundesdeutschen Meister Peter Neumair. Zu den Olympischen Spielen 1972 in München hatte Wolfgang wieder in das Weltergewicht abtrainiert. Er lieferte im olympischen Turnier gute Kämpfe, besiegte auch den späteren Silbermedaillengewinner Jan Karlsson aus Schweden, schied aber nach Niederlagen gegen den Bulgaren Jancho Pawlow und den späteren Olympiasieger Wayne Wells, USA, aus und belegte einen 5. Platz.

Nach 1972 trat Wolfgang Nitschke nicht mehr bei internationalen Meisterschaften an. Er machte eine Trainerausbildung und arbeitete als Trainer im Ringer-Verband der DDR. 1991 übernahm er das Amt des Bundestrainers für den Freistilbereich. Dieses Amt übte er bis August 2005[2] aus und war dabei sehr erfolgreich. Ringer wie Alexander Leipold, Andreas Schröder, Heiko Balz, Sven Thiele, Hans Gstöttner, Rolf Lyding, Georg Schwabenland, Arawat Sabejew, Reiner Heugabel, André Backhaus und Jürgen Scheibe verdanken ihm viele Erfolge. Anschließend war er bis zu den Olympischen Sommerspielen 2008 Cheftrainer der chinesischen Freistilringer.[2]

Internationale Erfolge

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(OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaft, EM = Europameisterschaft, F = freier Stil, We = Weltergewicht, Mi = Mittelgewicht, damals bis 74 kg bzw. 82 kg Körpergewicht)

DDR-Meisterschaften

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  1. Fachzeitschriften Athletik aus den Jahren 1967 bis 1975 u. Der Ringer aus den Jahren 1991 bis 2005,
  2. Hundert Jahre Ringen in Deutschland, Verlag „Der Ringer“, Niedernberg, 1991, Seiten 192, 239 und 240
  3. Documentation of International Wrestling Championships der FILA, 1976,
  4. Website www.sport-komplett.de

Einzelnachweise

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  1. Norbert Töpfer: Von Waldenburg zur Weltspitze. In: Freie Presse, Lokalsausgabe Glauchau. 2. März 2022, abgerufen am 30. April 2022.
  2. a b Jürgen Ahäuser: "Olle Kamellen". In: Frankfurter Rundschau. 21. August 2008, abgerufen am 30. April 2022.