Zisterzienserinnenkloster Wasserleben – Wikipedia
Das Zisterzienserinnenkloster Wasserleben (früher auch: Kloster Waterler) war von 1300 bis 1650 ein Nonnenkloster der Zisterzienserinnen in Wasserleben, Einheitsgemeinde Nordharz, Landkreis Harz in Sachsen-Anhalt.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Unweit der Deutschordenskommende Langeln (Nordharz) ereignete sich 1231 in Waterler (später: Wasserler, heute: Wasserleben) nördlich Wernigerode ein Hostien- oder Heilig-Blut-Wunder, dessen Bekanntheit am Ende des Jahrhunderts den Bischof von Halberstadt bewog, am Ort ein Zisterzienserinnenkloster des heiligen Blutes stiften zu lassen, das mit Nonnen aus Kloster Wöltingerode besiedelt wurde und für den 20. Januar 1300 urkundlich bezeugt ist. Das Heiligenblutkloster entwickelte sich dank des Blutwunders zum wohlhabenden Wallfahrtsort. Im Deutschen Bauernkrieg wurde es 1525 zerstört, doch konnten die Nonnen in das Kloster zurückkehren, wo sie sich in der Folge mehr und mehr dem Protestantismus zuneigten. Während des Dreißigjährigen Krieges wurden sie 1627 wieder katholisch und blieben es, obwohl von den Schweden geplündert, bis 1650. Dann ging das Kloster endgültig in protestantischen Besitz über. Die Klosteranlage wurde als Gutshof genutzt und besteht als solcher bis heute.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gereon Christoph Maria Becking: Zisterzienserklöster in Europa, Kartensammlung. Lukas Verlag, Berlin 2000, ISBN 3-931836-44-4, S. 54 B.
- Sebastian Brunner (Hrsg.): Ein Cistercienserbuch. Woerl, Wien 1881/Salzwasser, Paderborn 2013, S. 643.
- Eduard Jacobs: Urkundenbuch der Deutschordens-Commende Langeln und der Klöster Himmelpforten und Waterler in der Grafschaft Wernigerode, Halle 1882.
- Bernard Peugniez: Guide Routier de l’Europe Cistercienne. Editions du Signe, Straßburg 2012, S. 490.
- Peter Pfister: Klosterführer aller Zisterzienserklöster im deutschsprachigen Raum. 2. Auflage, Kunstverlag Josef Fink, Lindenberg 1998, S. 471.
- Dieter Pötschke: Beiträge zur Geschichte des Heiligenblutklosters Wasserleben. Vom Heiligen Blut, von Clageschriften und dem aufs neue eingeschlichenen probst in das Kloster. In: Dieter Pötschke (Hg.) Geschichte und Recht der Zisterzienser, Lukas, Berlin 1997, S. 178–188
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Lokalisierung des Klosters
- Seite im Zisterzienserprojekt des Fotografen Carsten Gier
- Eintrag „Wasserleben b. Wernigerode“ in der Germania Monastica. Klosterverzeichnis der deutschen Benediktiner und Cisterzienser
- Eintrag in der Germania Sacra
- Gemeindeseite mit Information zum Gutshof Wasserleben
Koordinaten: 51° 55′ 20,1″ N, 10° 45′ 26,4″ O