ОписEiner jungen Gräfin mit Blumenschmuck im Haar - A.R. de Gasc (um 1748, priv.coll.).jpg | Porträt einer jungen Gräfin mit Blumenschmuck im Haar. Öl auf Leinwand. 51 x 41 cm. Um 1748. Verso auf dem Keilrahmen alt bez. (Gräfin K.). Anna Rosina Lisiewska trat in die Fußstapfen ihres als Maler in Berlin erfolgreich tätigen Vaters. Er unterwies sie in der Kunst der Bildnismalerei. Bereits im frühen Alter verfügte sie über das besondere Talent für „präzise Erfassung und malerisch gekonnte Wiedergabe weiblicher Kleidung, changierender Seiden ebenso wie kostbar-duftiger Spitzen, weich schimmernder Samte und erfindungsreich-berückender Blumenmuster“ (Berckenhagen, op.cit., S. 80). Vorliegendes Bildnis zeigt eine junge Dame, elegant gekleidete in einem kostbar silbrig schimmernden Spitzenkleid der zu dieser Zeit vorherrschenden französischen Mode des Rokoko, positioniert die Malerin vor einem dunklen, in tonigen Erdfarben gehaltenen Plafond. Die in einer kleinen Frisur zusammengefassten gepuderten Haare, das weite mit weißer Spitze eingefasste Dekolleté und wirkungsvoll eingesetzte Accessoires wie der doppelreihige Spitzenkragen, die künstlichen italienischen Blumen aus Seide im Haar sowie am Dekolleté sind charakteristisch für das überfeinerte, bis zur Übertreibung neigende Modeempfinden dieser Zeit. Das Bildnis der schönen Unbekannten weist einen intimeren persönlicheren Charakter auf als die höfisch repräsentativen Porträts, die Lisiewska von zahlreichen Adeligen Europas anfertigte. Provenienz: 1960 im Berliner Kunsthandel, zuletzt Privatbesitz Berlin Literatur: Ekhart Berckenhagen: "Anna Rosina Lisiewska-Matthieu-de Gasc", in: Niederdeutsche Beiträge zur Kunstgeschichte, Bd. 31, 1992, S. 77-114, Abb. 9, Nr. 148. Ekhart Berckenhagen, Die Malerei in Berlin, Berlin 1964-1975, Abb. 362. |