BVG-Baureihe HK – Wikipedia

U-Bahn Berlin
Kleinprofil-Baureihe HK
Anzahl: 24 Triebzüge
Hersteller: Prototypen (1001–1004): Adtranz;

Serienzüge (1005–1024): Bombardier

Baujahr(e): Prototypen: 1999, Serie: 2005–2006
Achsformel: Bo’(A1)’+(1A)’Bo’+
Bo’(A1)’+(1A)’Bo’
Länge über Kupplung: 51.590 mm
Breite: 2300 mm
Drehzapfenabstand: 7570 mm
Drehgestellachsstand: 1800 mm
Leermasse: 70,0 t
Höchstgeschwindigkeit: 60 km/h
Stundenleistung: 12 × 85 kW = 1020 kW
Motorentyp: 1TB 1619-0JC03
Stromsystem: 750 V =
Stromübertragung: seitliche, von oben bestrichene Stromschiene
Kupplungstyp: Scharfenbergkupplung
Sitzplätze: 76 (+ 12 Klappsitze)
Stehplätze: 261 (12 Klappsitze als Stehfläche)
Fußbodenhöhe: 875 mm

Die Kleinprofil-Baureihe HK ist ein Fahrzeugtyp der Berliner U-Bahn. Wagenbaulich und technisch entsprechen die Züge weitestgehend der Baureihe H, wurden aber dem Kleinprofil angepasst, wofür das „K“ in der Typenbezeichnung steht.

Entwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ursprünglich sollten die Wagen der Kleinprofilreihe HK etwa zeitgleich mit denen der sehr ähnlich aufgebauten Großprofilreihe H ausgeliefert werden.

Bis 1997 sollten eigentlich schon 25 Vierwagenzüge ausgeliefert werden. Die Entwicklung kam jedoch nur langsam voran, so dass in diesem Jahr nicht einmal ein Probezug bereitstand. Die erste Auslieferung erfolgte ab dem Jahr 2001 und beschränkte sich zunächst auf vier Vierwagenzüge. Aufgrund von Problemen an den Radsätzen konnten zwei im Sommer 2006 ausgelieferten Einheiten (1006 und 1007) nicht in Betrieb genommen werden. Daraufhin wurde die Lieferung der restlichen Züge gestoppt. Schon im April 2007 zeigte sich im Kleinprofil aufgrund der fehlenden HK-Züge und ausgemusterter A3L67 erheblicher Wagenmangel.[1] Nach Verhandlungen um Schadenersatz zwischen BVG und Bombardier wurden die neuen Züge über die Übergabegruppe am Bahnhof Wuhletal zwischen dem 23. Juli 2007 und dem Jahresende der BVG übergeben.[2][3][4] Die ersten ausgelieferten Züge nach dem Stopp waren 1008 und 1019, eine Woche später wurde mit den zuvor schon ausgelieferten Zügen 1006 und 1007 die ersten Serienfahrzeuge im Regelverkehr eingesetzt.

Aufbau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Innenraum eines HK-Zuges

Die Einheiten der Baureihe HK weisen viele Gemeinsamkeiten mit denen der Baureihe H auf. Der Zug ist ebenfalls als leere Röhre ausgeführt, jedoch mit um 35 cm geringerer Breite. Die technischen Geräte sind, soweit möglich, außerhalb des Fahrgastraums angebracht. Die Endwagen sind 51 Zentimeter länger als die Mittelwagen. Ein Triebzug besteht aus vier Wagen, die häufig als Doppeleinheit fahren. Somit ist ein Vollzug (im Gegensatz zu den Sechswagenzügen der Baureihe H) nicht durchgängig begehbar. Die Fußbodenhöhe beträgt – abweichend zur Baureihe H – 875 mm[5].

Pro Wagen sind im Gegensatz zur Reihe H nur drei von vier Radsätzen angetrieben, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 60 km/h.

Im Gegensatz zum Großprofil-Typ H sind die Stirnfronten der Endwagen der Baureihe HK nicht abgerundet, sondern gerade ausgeführt. Pro Wagen sind je drei Türen auf jeder Seite mit einer lichten Weite von 1300 mm angeordnet. Zwischen den Türen befindet sich, anders als bei der Baureihe H, nicht zwei, sondern nur ein Fenster. Die Faltenbälge zwischen den Wagen sind kaum eingezogen, dadurch wird zum einen das Volumen des Fahrgastraums erhöht und zum anderen das Sicherheitsgefühl verstärkt.

Die Fahrzeuge sind mit den Wagen der älteren Bauarten nur mechanisch kuppelbar. Mit der Nachfolgebaureihe IK sind die Einheiten dagegen kuppel- und vielfachsteuerbar, um eine größere Flexibilität bei der Zugzusammenstellung zu ermöglichen. Als Folge eines Softwareupdates der Wagen der Reihe IK im August 2018 sind die beiden Bauarten jedoch derzeit nicht elektrisch kuppelbar.

Bis Ende 2021 sollten die Züge nachträglich mit Monitoren zur Fahrgastinformation ausgerüstet werden, jeweils vier Monitore pro Wagen werden an den Windfängen montiert. Die Nachrüstung wurde mit über einer Million Euro durch das Bundesverkehrsministerium gefördert.[6] Seit Ende 2023 erhalten die Züge neue Zugzielanzeiger in LED-Technik.[7]

Einsatz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

HK-Zug auf der Linie U2

Die Züge der Baureihe HK kommen auf den Linien U1, U2 und U3 des Kleinprofils zum Einsatz. Auf der Linie U3 fährt meist nur eine 4-Wagen-Einheit, während sie auf U1 und U2 in der Regel als Doppeltraktion eingesetzt werden.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: BVG-Baureihe HK – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Beschreibung der Baureihe HK. 2007, archiviert vom Original; abgerufen am 2. Januar 2020.
  • Berliner Verkehrsseiten - Typ HK. Abgerufen am 2. Januar 2020.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Peter Neumann: BVG schickt Züge wegen Mängeln in die Werkstatt. In: Berliner Zeitung. 17. April 2007.
  2. BVG stellt 20 neue U-Bahn-Züge in Dienst. In: Berliner Morgenpost. 21. Juli 2007.
  3. Thomas Fülling: BVG stellt 20 neue U-Bahn-Züge für die Linie U 2 in Dienst. In: Die Welt. 21. Juli 2007, abgerufen am 2. Januar 2020.
  4. Neue U-Bahnzüge gehen in Betrieb – Pressemeldung der BVG. Berliner Verkehrsbetriebe, 23. Juli 2007, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 23. Juli 2007.@1@2Vorlage:Toter Link/www.bvg.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  5. IK17 - Icke fürs Großprofil (technische Zeichnung). www.bahninfo-forum.de, 12. Dezember 2016, abgerufen am 13. Dezember 2016.
  6. Kurzmeldungen – U-Bahn. In: Berliner Verkehrsblätter. Nr. 5, 2021, S. 109.
  7. Kurzmeldungen – U-Bahn. In: Berliner Verkehrsblätter. Nr. 1, 2024, S. 13.