Supercup (Handballturnier) – Wikipedia

Der Supercup war ein Handballturnier für Männer-Nationalmannschaften, das von 1979 bis 2015 alle zwei Jahre in der Bundesrepublik Deutschland ausgetragen wurde – seit 1983 üblicherweise zwischen Ende Oktober und Anfang November. Das erste Turnier fand im Dezember 1979 statt, das zweite wurde Anfang Februar 1981 gespielt, der Wettbewerb von 1997 wurde auf den März 1998 verschoben. Eingeladen wurden zunächst die bisherigen Olympiasieger, Welt- und Europameister. Wegen dieses hochkarätigen Teilnehmerkreises wurde es bisweilen auch als Mini-WM bezeichnet. Zuletzt fand es im Wechsel mit dem Statoil World Cup statt. Der Supercup geht auf einen Vorschlag des damaligen Bundestrainers Vlado Stenzel zurück.[1] 2015 wurde er wegen mangelnden Zuschauer-Interesses zum letzten Mal ausgetragen.[2]

Sponsor war 2003, 2005 und 2007 die Centrale Marketing-Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft (CMA), nach deren QS-Prüfsiegel der Pokalwettbewerb QS-Supercup hieß.

Austragungsmodus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Teilnehmerzahl betrug in der Regel sechs Mannschaften, in den Jahren 1983 bis 1989 sowie 1998, in denen die Bundesrepublik Deutschland zumeist mit zwei Teams antrat (A und B), acht. 1993, sowie 2009 bis 2015 nahmen nur vier Mannschaften teil (außer den in der Siegerliste genannten 1993 noch Rumänien, 2009 Norwegen, 2011 Gastgeber Deutschland, 2013 Ägypten und 2015 Serbien).

1991, 1993, sowie 2009 bis 2015 wurde in einer einfachen Runde „jeder gegen jeden“ gespielt, in den anderen Jahren entsprechend in zwei Vorrundengruppen. Für die Platzierungsspiele wechselte der Modus: Mal spielten die Gruppen-Ersten um Platz 1 und 2, die Zweiten um 3 und 4 usw., mal gab es Überkreuz-Halbfinals zwischen den beiden Erstplatzierten jeder Gruppe, anschließend ein Finale zwischen den Siegern und ein kleines Finale (um Platz 3) zwischen den Verlierern.

Platzierungen (Platz 1 bis 3)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Platz 1 Platz 2 Platz 3
1979 Deutschland Bundesrepublik BR Deutschland Rumänien 1965 Rumänien Sowjetunion 1955 Sowjetunion
1981 Sowjetunion Sowjetunion Deutschland Bundesrepublik BR Deutschland Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien
1983 Rumänien 1965 Rumänien Sowjetunion Sowjetunion Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien
1985 Sowjetunion Sowjetunion Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR Deutschland Bundesrepublik BR Deutschland
1987 Deutschland Bundesrepublik BR Deutschland Sowjetunion Sowjetunion Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR
1989 Sowjetunion Sowjetunion Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR Rumänien 1965 Rumänien
1991 Spanien Spanien Sowjetunion Sowjetunion Schweden Schweden
1993 Schweden Schweden Deutschland Deutschland Schweiz Schweiz
1995 Russland Russland Deutschland Deutschland Schweden Schweden
1998 Deutschland Deutschland A Frankreich Frankreich Russland Russland
1999 Russland Russland Kroatien Kroatien Schweden Schweden
2001 Deutschland Deutschland Russland Russland Schweden Schweden
2003 Spanien Spanien Deutschland Deutschland Schweden Schweden
2005 Schweden Schweden Frankreich Frankreich Russland Russland
2007 Polen Polen Schweden Schweden Deutschland Deutschland
2009 Deutschland Deutschland Danemark Dänemark Schweden Schweden
2011 Spanien Spanien Schweden Schweden Danemark Dänemark
2013 Deutschland Deutschland Polen Polen Schweden Schweden
2015 Deutschland Deutschland Slowenien Slowenien Brasilien Brasilien

Medaillenspiegel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rang Land Gold Silber Bronze
1 Deutschland Deutschland (DHB) 7 4 2
2 Sowjetunion Sowjetunion/Russland Russland 5 4 3
3 Spanien Spanien 3 0 0
4 Schweden Schweden 2 2 7
5 Rumänien Rumänien 1 1 1
6 Polen Polen 1 1 0
7 Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR 0 2 1
8 Frankreich Frankreich 0 2 0
9 Danemark Dänemark 0 1 1
10 Kroatien Kroatien 0 1 0
Slowenien Slowenien 0 1 0
12 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien 0 0 2
13 Brasilien Brasilien 0 0 1
Schweiz Schweiz 0 0 1

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Deutscher Handballbund (Hg.), Handball Aktuell Nr. 46/1989, S. 4: "Vlados Idee – Volltreffer für den Handball".
  2. Deutschland gewinnt Supercup auf sport1.de

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Bis 1995: Jahrbuch des Deutschen Handball-Bundes 1995 (entspr. Seiten in Kopie)
  • Für 1993: Deutsche Handballwoche 48/1993
  • Ab 1998: Archiv des THW Kiel