24-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps 1929 – Wikipedia

Robert Benoist und Attilio Marinoni in ihrem Siegerwagen nach der Zieldurchfahrt
Zwei Lancia Lambda (vorne, Startnummern 18 und 19) bei der Anfahrt zu La Source

Das sechste 24-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps, auch Belgian Touring Car Grand Prix, 24 heures de Spa, fand am 7. und 8. Juli 1929 auf dem Circuit de Spa-Francorchamps statt.

Das Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wie im Jahr davor meldete die Motorsportabteilung von Alfa Romeo drei Alfa Romeo 6C für das belgische 24-Stunden-Rennen. Gefahren wurden die Wagen von den Teams Robert Benoist/Attilio Marinoni, Louis Rigal/Goffredo Zehender und Ferdinando Minoia/Carlo Canavesi. Einen vierten Alfa Romeo meldete der britische Ingenieur und Rekordfahrer George Eyston. Sein Rennpartner war Boris Iwanowski, der das Rennen 1928 gemeinsam mit Marinoni gewonnen hatte. Aus Frankreich kamen zwei große Chrysler 75, gemeldet von der Grand Garage Saint-Didier Paris und gefahren von Henri Stoffel, André Rossignol, Cyril de Vère und Marcel Mongin.

Das Rennen endete mit einem Alfa-Romeo-Dreifachsieg. Im Ziel hatten Robert Benoist und Attilio Marinoni zwei Runden Vorsprung auf George Eyston und Boris Iwanowski. Zwei Personen verloren während der Veranstaltung ihr Leben. Der populäre belgische Rennfahrer Freddy Charlier, der seine sportliche Karriere als Eishockeyspieler begann, verunfallte in der zweiten Rennstunde tödlich. Er verlor er Ausgangs der Malmedy-Kurve in Richtung der Masta-Gerade die Kontrolle über seinen Bugatti T43. Der Wagen kam von der Strecke ab, überschlug sich und prallte gegen einen Baum. Charlier erlitt dabei tödliche Kopfverletzungen. Mehrere Personen eilten zur Unfallstelle, unter ihnen vier diensttuende Gendarmen, die erste Hilfe leisten wollten. Beim Überqueren der Straße erfasste sie der von Kervijn de Lettenhove gefahrene Minerva AKS und verletzte einen von ihnen tödlich.[1]

Ergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schlussklassement[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Klasse Nr. Team Fahrer Fahrzeug Runden
1 2.0 23 Italien 1861 Soc. Anon. Alfa Romeo FrankreichFrankreich Robert Benoist
Italien 1861 Attilio Marinoni
Alfa Romeo 6C 1750 SS 164
2 1.5 16 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich George Eyston Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich George Eyston
Sowjetunion 1923 Boris Iwanowski
Alfa Romeo 6C 1500 tf 162
3 2.0 26 Italien 1861 Soc. Anon. Alfa Romeo FrankreichFrankreich Louis Rigal
Italien 1861 Goffredo Zehender
Alfa Romeo 6C 1750 SS 152
4 3.0 18 Belgien Franz Gouvion
Belgien Jean Swaelens
Lancia Lambda 150
5 3.0 19 Belgien Frédéric Théllusson
Belgien Telesphore Georges
Lancia Lambda 150
6 5.0 7 FrankreichFrankreich Grand Garage Saint-Didier Paris FrankreichFrankreich Henri Stoffel
FrankreichFrankreich André Rossignol
Chrysler 75 147
7 5.0 6 FrankreichFrankreich Grand Garage Saint-Didier Paris FrankreichFrankreich Cyril de Vère
FrankreichFrankreich Marcel Mongin
Chrysler 75 145
8 3.0 21 Belgien Emile Cornil
Belgien Maurice Minsart
Georges Irat 143
9 3.0 15 Belgien Barthélémy Bruyère Belgien Barthélémy Bruyère
Belgien Porta
Bugatti T44 142
10 5.0 8 Belgien Hommel
Belgien Delvaux
Chrysler 75 138
11 5.0 5 FrankreichFrankreich Saint Agnes
Belgien Lerban
Auburn 136
12 1.5 27 Belgien Alphonse Evrard Belgien Alphonse Evrard
Belgien van Stappen
Bugatti T37 132
13 1.1 40 FrankreichFrankreich Société des Automobile Ariès FrankreichFrankreich Arthur Duray
FrankreichFrankreich Robert Laly
Ariès CC4 129
14 3.0 Belgien Abel Blin d’Orimont
Belgien Conde Legrelle
Lancia Lambda 126
15 1.1 33 FrankreichFrankreich Marcel Rouleau
FrankreichFrankreich Roger Rouleau
Amilcar 126
16 1.5 30 Belgien Triand
Belgien Dumoret-Vanhoff
SCAP 117
17 1.1 FrankreichFrankreich Société des Construction Automobile Parisienne FrankreichFrankreich Lucien Lemesle
FrankreichFrankreich Henri Godard
S.C.A.P. Type O 104
Disqualifiziert
18 + 5.0 Belgien Minerva Motors Belgien Francotte
Belgien van Parijs
Minerva AKS
Ausgefallen
19 3.0 FrankreichFrankreich Guy Bouriat FrankreichFrankreich Guy Bouriat
Belgien Joseph Reinartz
Bugatti T44
20 2.0 24 Italien 1861 Soc. Anon. Alfa Romeo Italien 1861 Ferdinando Minoia
Italien 1861 Carlo Canavesi
Alfa Romeo 6C 1750 SS
21 3.0 Belgien Max Thirion Belgien Max Thirion
FrankreichFrankreich Fernand Sigrand
Bugatti T44
22 1.5 FrankreichFrankreich Bollack, Netter et Cie FrankreichFrankreich Michel Doré
FrankreichFrankreich Jean Treunet
B.N.C. Acacias
23 5.0 Belgien Thoua
Belgien Barigand
Chrysler 75
24 + 5.0 Belgien Minerva Motors Belgien Jacques Lamarche
Belgien Jacques Ledure
Minerva AKS
25 + 5.0 1 Belgien Minerva Motors Belgien Docq
Belgien Compte Kervijn de Lettenhove
Minerva AKS
26 + 5.0 4 Belgien Minerva Motors Belgien Nicolas Caerels
Belgien Hage
Minerva AKS
27 3.0 11 Belgien Freddy Charlier Belgien Freddy Charlier Bugatti T43
28 1.5 28 Belgien Franz Breyre Chenard & Walcker

Nur in der Meldeliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hier finden sich Teams, Fahrer und Fahrzeuge, die ursprünglich für das Rennen gemeldet waren, aber aus den unterschiedlichsten Gründen daran nicht teilnahmen.

Pos. Klasse Nr. Team Fahrer Chassis
29 SCAP
30 B.N.C.
31 Corre-La Licorne
32 Bugatti
33 Amilcar
34 B.N.C.
35 SCAP
36 SCAP
37 Rally

Klassensieger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Klasse Fahrer Fahrer Fahrzeug Platzierung im Gesamtklassement
+ 5.0 kein Teilnehmer im Ziel
5.0 FrankreichFrankreich Henri Stoffel FrankreichFrankreich André Rossignol Chrysler 75 Rang 6
3.0 Belgien Franz Gouvion Belgien Swaelens Lancia Lambda Rang 4
2.0 FrankreichFrankreich Robert Benoist Italien 1861 Attilio Marinoni Alfa Romeo 6C 1750 SS Gesamtsieg
1.5 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich George Eyston Sowjetunion 1923 Boris Iwanowski Alfa Romeo 6C 1500 tf Rang 2
1.1 FrankreichFrankreich Arthur Duray FrankreichFrankreich Robert Laly Ariès CC4 Rang 13

Renndaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gemeldet: 37
  • Gestartet: 28
  • Gewertet: 17
  • Rennklassen: 6
  • Zuschauer: unbekannt
  • Wetter am Renntag: trocken und warm
  • Streckenlänge: 14,914 km
  • Fahrzeit des Siegerteams: 24:00:00.000 Stunden
  • Gesamtrunden des Siegerteams: 164
  • Gesamtdistanz des Siegerteams: 2441,200 km
  • Siegerschnitt: 101,300 km/h
  • Pole Position: unbekannt
  • Schnellste Rennrunde: Robert Benoist – Alfa Romeo 6C 1750 SS (#23)
  • Rennserie: zählte zu keiner Rennserie

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: 24-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps 1929 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Der Unfall von Kervijn de Lettenhove