Arpad Šterbik – Wikipedia

Arpad Šterbik
Arpad Šterbik (2010)
Arpad Šterbik bei der Handball-EM 2010
Spielerinformationen
Spitzname „Serbischer Bär[1]
Geburtstag 20. November 1979
Geburtsort Senta, Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien
Staatsbürgerschaft SpanienSpanien spanisch
Körpergröße 2,00 m
Spielposition Torwart
Wurfhand rechts
Vereinsinformationen
Verein Karriere beendet
Vereinslaufbahn
von – bis Verein
0000–2001 Jugoslawien Bundesrepublik 1992 RK Jugović
2001–2004 Ungarn KC Veszprém
2004–2011 SpanienSpanien BM Ciudad Real
2011–2012 SpanienSpanien BM Atlético de Madrid
2012–2014 SpanienSpanien FC Barcelona
2014–2018 Nordmazedonien RK Vardar Skopje
2018–2020 Ungarn KC Veszprém
Nationalmannschaft
  Spiele (Tore)
Jugoslawien Bundesrepublik 1992 FR Jugoslawien /
Serbien und Montenegro Serbien und Montenegro /
Serbien Serbien
Spanien Spanien
120 (0)


78 (0)[2]
Stand: 15. August 2020

Arpad Šterbik (serbisch-kyrillisch Арпад Штербик, ungarisch Árpád Sterbik, spanisch Arpad Sterbik Capar[3]; * 20. November 1979 in Senta, SR Serbien, SFR Jugoslawien) ist ein ehemaliger spanischer Handballspieler (Torwart) ungarischer Herkunft. Er hatte zuvor auch die jugoslawische, serbische und ungarische Staatsbürgerschaften besessen.[4] Er wurde in die Hall of Fame of European handball aufgenommen.[5]

Vereinskarriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Šterbik begann mit dem Handballspielen bei RK Jugović in Kać (Novi Sad) in der jugoslawischen Liga. Dort gewann er abschließend 2001 den EHF Challenge Cup[6], bevor er zur folgenden Saison zum ungarischen Serienmeister KC Veszprém wechselte. In seinen drei Jahren dort wurde er jedes Jahr Meister und dazu zweimal Pokalsieger.

2004 heuerte er bei BM Ciudad Real in Spanien an, wo er alle nationale Titel mehrfach holte, darunter viermal die spanische Meisterschaft. Nur einmal weniger gewann er mit dem Team die europäische Krone in der EHF Champions League. Bei zwei weiteren Finalteilnahmen wurde gegen seinen späteren Verein FC Barcelona verloren. Šterbik wurde zum Welthandballer des Jahres 2005 gewählt.[7] Er verdiente bei Ciudad Real 310.000 € netto[8] und gehörte damit zu den absoluten Spitzenverdienern im Handball. 2011 machte er den Umzug des Teams nach Madrid mit und als BM Atlético de Madrid wurde nochmals das Finale der Champions League erreicht, doch es wurde gegen THW Kiel verloren.[9] Beim Gewinn des spanischen Pokals im März 2012 konnte er allerdings wegen einer Verletzung nicht spielen[10].

Im Sommer 2012 wechselte Šterbik zum Ligakonkurrenten FC Barcelona.[11] Mit den Katalanen gewann er zwei weitere Meisterschaften und 2014 den Königspokal. Nach der Saison 2013/14 wurde sein ursprünglich bis 2017 laufender Vertrag bei Barcelona aufgelöst.[12]

Anschließend unterzeichnete er einen Vertrag beim nordmazedonischen Verein RK Vardar Skopje.[13] Mit Vardar gewann er in allen vier Spielzeiten jeweils das nationale Double und überraschenderweise 2017 die EHF Champions League[14] Im gleichen Jahr gewann das Team den Titel in der SEHA-Liga und verteidigte diesen im folgenden Jahr.[15] In Skopje spielte er wieder mit Alex Dujshebaev zusammen, Nationalmannschaftskollege und Sohn seines ehemaligen Trainers bei Ciudad Real.[16]

Im Sommer 2018 kehrte Šterbik dann nach Veszprém zurück[17] und machte da weiter wo er aufgehört hatte. Erst mit dem Gewinn der ungarischen Meisterschaft[18] und dann mit dem Einzug in das Finale der EHF Champions League 2018/19. Im Halbfinale musste er allerdings verletzt ausscheiden[19] und konnte im verlorenen Finale erst in der 2. Halbzeit eingreifen. Nach der Saison 2019/20 beendete Šterbik seine Karriere und übernahm das Torwarttraining bei Veszprém.[20]

Auswahlmannschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Arpad Šterbik hat 120 Länderspiele für die Nationalmannschaften der Bundesrepublik Jugoslawien, Serbiens und Montenegros sowie Serbiens bestritten. Bei den Weltmeisterschaften 1999 und 2001 gewann er mit Jugoslawien jeweils die Bronzemedaille.

Im Januar 2008 erhielt Šterbik die spanische Staatsbürgerschaft.[21]

Mit der spanischen Nationalmannschaft errang er bei der Weltmeisterschaft 2011 wiederum Bronze[22]. Zwei Jahre später wurde er mit dem Team Weltmeister[23]. Bei der Europameisterschaft 2016 gewann er Silber nach der Finalniederlage gegen die deutsche Mannschaft[24]. Bei der Europameisterschaft 2018 wurde er zum Halbfinale gegen Frankreich kurzfristig von Jordi Ribera für den verletzten Gonzalo Pérez de Vargas nachnominiert und wurde schließlich mit der spanischen Auswahl Europameister[25]. Bei der WM 2019 in Deutschland wurde er zur Hauptrunde berufen, nachdem sich Rodrigo Corrales verletzt hatte[26] und am Ende wurde Platz 7 belegt.

Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Er wurde in die Hall of Fame of European handball aufgenommen.[5]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Arpad Šterbik – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Erik Eggers: Handball-WM: Der schnelle Bär. In: tagesspiegel.de. Tagesspiegel, 16. Januar 2011, abgerufen am 3. Juni 2019.
  2. Estadísticas de jugadores/as de la selección, abgerufen am 15. August 2020.
  3. XXII Men's Handball World Championship 2011 – Spain Team Roster. (PDF) In: ihf.info. Internationale Handballföderation, abgerufen am 3. Juni 2019 (englisch, Spanische Namensform in Mannschaftsliste zur WM 2011).
  4. Ronald Tenbusch: Handball-EM: Spaniens Torwart spielte schon für vier Nationen. In: welt.de. Die Welt, 16. Januar 2016, abgerufen am 21. April 2019.
  5. a b www.eurohandball.com, „LEGENDARY PLAYERS ENTER THE HALL OF FAME OF EUROPEAN HANDBALL“, 26. Juni 2023, abgerufen am 27. Juni 2023.
  6. Pfadi Winterthur stemmt sich gegen Depression. In: nzz.ch. Neue Zürcher Zeitung, 23. April 2001, abgerufen am 20. April 2019.
  7. IHF World Handball Player of the Year. (PDF) In: ihf.info. Internationale Handballföderation, abgerufen am 3. Juni 2019 (englisch).
  8. Eric Eggers: Die Zeit des großen Bettelns ist vorbei. In: ksta.de. Kölner Stadt-Anzeiger, 30. Juli 2007, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 23. August 2007; abgerufen am 3. Juni 2019.
  9. Triple perfekt: Kiel gewinnt die Champions League! In: kicker.de. Olympia-Verlag, 27. Mai 2012, abgerufen am 20. April 2019.
  10. cie: Sterbik: Operation "komplizierter als erwartet". In: handball-world.news. 28. Februar 2012, abgerufen am 20. April 2019.
  11. chs: Sterbik unterschreibt Rentenvertrag in Barcelona. In: handball-world.news. 31. August 2012, abgerufen am 20. April 2019.
  12. chs: Barcelona wechselt im Tor. In: handball-world.news. 2. Juni 2014, abgerufen am 20. April 2019.
  13. Соопштенија за јавност (Memento vom 6. Juni 2014 im Internet Archive)
  14. Last-Second-Drama! Skopje holt den CL-Titel. In: sport.de. 4. Juni 2017, abgerufen am 20. April 2019.
  15. Amina Idrizi: Vardar shift focus to Kiel after winning SEHA title. In: eurohandball.com. Europäische Handballföderation, abgerufen am 20. April 2019 (englisch).
  16. ehfTV: Save and goal – Great assist from Vardar's Sterbik to Dujshebaev auf YouTube, 3. Juni 2017, abgerufen am 21. April 2019.
  17. Arpad Sterbik next two years in Veszprem! In: handball-planet.com. Handball Planet, 3. November 2017, abgerufen am 20. April 2019 (englisch).
  18. chs: Veszprem zum 26. Mal Ungarischer Meister. In: handball-world.news. 27. Mai 2019, abgerufen am 3. Juni 2019.
  19. Telekom Veszprem und Vardar Skopje kämpfen um Europas Handball-Krone. In: sport.sky.de. Sky Deutschland, 2. Juni 2019, abgerufen am 3. Juni 2019.
  20. "Ich kann nur sagen: Danke, Handball" – Arpad Sterbik über sein Karriereende. In: handball-world.news. Sky Deutschland, 8. April 2020, abgerufen am 15. August 2020.
  21. Concedida la nacionalidad española a Sterbik y Rutenka. In: Marca.com. 25. Januar 2008, abgerufen am 3. Juni 2019 (spanisch).
  22. Handball-WM: Spanien schnappt Schweden Bronze weg. In: rp-online.de. Rheinische Post, 30. Januar 2011, abgerufen am 3. Juni 2019.
  23. Handball WM 2013: Spanien deklassiert Dänemark. In: augsburger-allgemeine.de. Augsburger Allgemeine, 28. Januar 2013, abgerufen am 3. Juni 2019.
  24. Handball-EM: Deutschland gewinnt Finale gegen Spanien. In: sport1.de. Sport1, 1. Februar 2016, abgerufen am 3. Juni 2019.
  25. sbl: Handball-EM 2018: Spanien erstmals Handball-Europameister gegen Schweden. In: rp-online.de. Rheinische Post, 29. Januar 2018, abgerufen am 3. Juni 2019.
  26. chs: Nach Unfall mit LED-Bande – Spanien mit zusätzlichem Wechsel für die Hauptrunde. In: handball-world.news. 19. Januar 2019, abgerufen am 3. Juni 2019.