U 678 (Kriegsmarine) – Wikipedia

U 678 (Kriegsmarine)
(vorheriges/nächstesalle U-Boote)
Typ: VII C
Feldpostnummer: 52 381
Werft: Howaldtswerke Hamburg
Bauauftrag: 5. Juni 1941
Baunummer: 827
Kiellegung: 25. November 1941
Stapellauf: 18. September 1943
Indienststellung: 25. Oktober 1943
Kommandanten:

Guido Hyronimus

Flottillen:
  • 5. U-Flottille Ausbildungsboot
    Oktober 1943 – Mai 1944
  • Frontboot
    Juni und Juli 1944
Einsätze: eine Unternehmung
Versenkungen:

keine

Verbleib: mit Wasserbomben versenkt am 6. Juli 1944 bei Brighton

U 678 war ein deutsches Unterseeboot des Typs VII C, auch „Atlantikboot“ genannt, das durch die deutsche Kriegsmarine während des Zweiten Weltkriegs im U-Boot-Krieg eingesetzt wurde.

Technische Daten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Produktion der Hamburger Howaldtswerke wurde nach dem Kriegsbeginn im Wesentlichen auf den U-Bootbau umgestellt. Dennoch konnte diese Werft den vorgesehenen jährlichen Ausstoß von 16 U-Booten – ab Mitte 1943 auf 22 Boote erhöht – nicht erbringen. Bis zum Kriegsende lieferten die Hamburger Howaldtswerke 33 U-Boote vom Typ VII C an die Kriegsmarine aus. Ein solches Boot hatte eine Länge von 67 m und eine Verdrängung von 865 m³ unter Wasser. Es wurde über Wasser von zwei Dieselmotoren angetrieben, die eine Geschwindigkeit von 17 kn ermöglichten. Unter Wasser erbrachten zwei Elektromotoren eine Geschwindigkeit von 7 kn. Die Bewaffnung bestand aus einer 8,8-cm-Kanone und einer 2,0-cm-Flak an Deck sowie vier Bugtorpedorohren und einem Hecktorpedorohr.

Wie die meisten deutschen U-Boote seiner Zeit hatte auch U 678 ein bootsspezifisches Zeichen, das meist während der Ausbildungszeit von der Besatzung ausgewählt, am U-Boot-Turm angebracht sowie an Uniformmützen und Schiffchen getragen wurde. Es handelte sich um eine stilisierte Zeichnung des „Lügenbaron“ Münchhausen mit Degen, der auf dem aufstrebenden Bug eines U-Bootes reitet.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kommandant Oberleutnant zur See Hyronimus hatte zuvor U 670 kommandiert, das allerdings bei einer Ausbildungsfahrt in der Danziger Bucht mit einem Zielschiff kollidierte und dabei versenkt wurde. Hyronimus überführte U 678 nach der Indienststellung von Hamburg durch den Nord-Ostsee-Kanal nach Kiel, dem Stützpunkt der 5. U-Flottille, der das Boot bis Mai 1944 als Ausbildungsboot unterstellt war. Hyronimus unternahm in dieser Zeit Erprobungs-, dann Ausbildungsfahrten in der Ostsee, zum Einfahren des Bootes und zum Training der Besatzung.

Ende Mai verlegte das Boot zum Marinestützpunkt im norwegischen Kristiansand, wo es am 29. Mai eintraf und als Frontboot bei der 7. U-Flottille eingesetzt wurde. Von hier aus lief U 678 am 8. Juni zu seiner einzigen Unternehmung aus. Hyronimus patrouillierte auf dieser Fahrt vor Brighton und Beachy Head.

Versenkung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die HMCS Kootenay

Das Boot wurde Anfang Juli von drei alliierten Kriegsschiffen angegriffen. An der Versenkung beteiligt waren die kanadischen Zerstörer HMCS Ottawa und HMCS Kootenay sowie die britische Korvette HMS Statice. Die drei Kriegsschiffe versenkten U 678 am 6. Juli südwestlich von Brighton mit Wasserbomben. Dabei kamen alle 52 Besatzungsmitglieder ums Leben.[2]

Auch nachdem bereits auftreibendes Öl, Trümmer und Leichenteile gesichtet worden waren, setzten die Angreifer ihre Wasserbombenattacken bis zum folgenden Tag fort.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Clay Blair: Der U-Boot-Krieg. Band 2: Die Gejagten, 1942–1945. Heyne, München 1999, ISBN 3-453-16059-2.
  • Rainer Busch, Hans-Joachim Röll: Der U-Boot-Krieg 1939–1945. Band 2: Der U-Boot-Bau auf deutschen Werften. E. S. Mittler und Sohn, Hamburg u. a. 1997, ISBN 3-8132-0512-6.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Georg Högel: Embleme Wappen Malings deutscher U-Boote 1939–1945, Koehlers Verlagsgesellschaft, Hamburg 2001, ISBN 978-3-7822-1002-7, Seite 139
  2. Axel Niestlé: German U-Boat Losses during World War II Details of Destruction, Frontline Books, London 2014, ISBN 978-1-84832-210-3, Seite 80