Bahrain International Circuit – Wikipedia

Bahrain International Circuit

Adresse:
Gate 255
Gulf of Bahrain Avenue
Umm Jidar 1062, Sakhir

Bahrain International Circuit (Bahrain)
Bahrain International Circuit (Bahrain)
Bahrain as-Sachir, Bahrain
26° 1′ 53″ N, 50° 30′ 52″ OKoordinaten: 26° 1′ 53″ N, 50° 30′ 52″ O
Streckenart: permanente Rennstrecke
Architekt: Hermann Tilke
Eröffnung: 17. März 2004
Austragungsort
Formel 1:
2004–2022
Zeitzone: UTC+3 (AST)
Grand Prix Circuit
Streckendaten
Wichtige
Veranstaltungen:
Formel 1
Formel 2
Formel 3
Dragster
WEC
Streckenlänge: 5,412 km (3,36 mi)
Kurven: 15
Rekorde
Streckenrekord:
(Formel 1)
1:30,252 min.
(Michael Schumacher, Ferrari, 2004)
Endurance Circuit
Streckendaten
Streckenlänge: 6,299 km (3,91 mi)
Kurven: 23
Rekorde
Streckenrekord:
(Formel 1)
1:58,287 min.
(Fernando Alonso, Ferrari, 2010)
Outer Circuit
Streckendaten
Wichtige
Veranstaltungen:
Großer Preis von Sachir
Streckenlänge: 3,543 km (2,2 mi)
Kurven: 11
Rekorde
Streckenrekord:
(Formel 1)
0:55,404 min.
(George Russell, Mercedes, 2020)
www.bahraingp.com

Bahrain International Circuit (arabisch حلبة البحرين الدولية, DMG Ḥalbat al-Baḥrain ad-duwaliyya) ist der Name einer Motorsport-Rennstrecke in Bahrain, die für den 2004 erstmals ausgetragenen Bahrain-Grand-Prix der Formel 1 gebaut wurde. Sie liegt südwestlich in as-Sachir, rund 27 Kilometer vom Zentrum der Hauptstadt Manama entfernt.

Entstehung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Bau der Rennanlage war in Bahrain von nationalem Interesse. Unterstützt wurde das Projekt von Scheich Salman ibn Hamad ibn Isa Al Chalifa, dem Kronprinzen von Bahrain, der ein Motorsportenthusiast ist. Gleichzeitig ist der Kronprinz auch der Präsident der Bahrain Motor Federation. Geschäftsführer des Kurses ist Martin Whitaker.

Als Anfang 2004 die Rennstrecke noch nicht komplett fertiggestellt war, befürchteten die Organisatoren, dass der Bahrain-Grand-Prix erst im Jahre 2005 ausgetragen werden könne. Letztendlich war bis zum Rennen im April 2004, das nach pausenloser Arbeit dann doch stattfand, noch nicht alles fertiggestellt, für das Rennen konnte die Strecke jedoch freigegeben werden.

Streckenbeschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Start-/Zielgerade der Rennstrecke; zu sehen ist der Start zum Formel-1-Rennen 2012

Ein einzigartiges Problem dieser Strecke stellt die solitäre Lage mitten in der Wüste dar. So kann es passieren, dass durch Windverwehungen auf der Rennstrecke Sand vorhanden ist, der zu Rennunterbrechungen führen könnte. Um dem etwas entgegenzuwirken, wird ein spezielles Spray auf den Sand um die Strecke herum aufgesprüht, gegen Eintragungen aus entfernteren Quellen ist dies jedoch keine Lösung. Im Jahr 2007 wurden allerdings die riesigen Auslaufzonen aus Sand durch eine sandfarbige Schicht aus Asphalt ersetzt, die weniger Schäden an den Fahrzeugen als die übliche Kiesschicht verursacht. Auch werden in Bahrain spezielle Luftfilter eingesetzt, um die Motoren vor dem Sand zu schützen.[1]

Der Bahrain International Circuit wurde von dem deutschen Bauingenieur und Rennstreckenspezialisten Hermann Tilke geplant und entworfen. Der Bau kostete 150 Millionen Euro.

Die Länge der Rennstrecke beträgt 5,412 km. Die maximale Steigung beträgt 3,6 %, das maximale Gefälle 5,6 %. Die Start-Ziel-Gerade ist 1090 m lang, die Boxengasse 417,9 m. Die Strecke hat 14 Kurven, davon sechs Links- und acht Rechtskurven. Es gibt auch eine 3,596 km lange „Paddock“-Version, die meist für Rennen anderer Rennserien benutzt wird.

Die Formel-1-Weltmeisterschaft 2010 wurde am 14. März auf dem Bahrain International Circuit eröffnet. Bei diesem Rennen wurde wegen des 60-jährigen Jubiläums der Formel 1 das Endurance-Layout der WEC genutzt, das eine Schleife nach Kurve 4 beinhaltet, die bereits 2006 fertiggestellt wurde. Sie besteht aus einer schnellen Rechtskurve, einem Komplex aus fünf weiteren Kurven, sowie einem Linksknick und einer Haarnadelkurve, die schließlich auf die ursprüngliche Strecke zurückführt. Die Verlängerung der Strecke wurde neben der Jahresfeier auch mit dem Ansteigen der Teilnehmerzahl im Vergleich zur Vorsaison begründet.

2011 sollte allerdings wieder auf der ursprünglichen Streckenvariante gefahren werden.[2] Im Frühjahr wurde das ursprüngliche Auftaktrennen der Saison 2011 jedoch wegen politischer Unruhen zunächst abgesagt.[3] Auch Versuche, den Grand Prix später im Jahr doch noch stattfinden zu lassen, scheiterten.[4] 2014 wurde die Kurve 1 in Michael-Schumacher-Kurve benannt.[5] Außerdem startet der Große Preis von Bahrain seit dem Jahr in der Dämmerung und endet im Dunkeln. Genauso macht man es auch beim zweiten Wüstenrennen, dem Großen Preis von Abu Dhabi.

Der Große Preis von Bahrain 2020 wurde aufgrund der Coronavirus-Pandemie verschoben.[6] Nach der Neugestaltung des F1-Kalenders fand das Rennen schließlich am 29. November statt. Eine Woche später wurde auf dem Bahrain International Circuit zweites Rennen als Großer Preis von Sachir ausgetragen. Allerdings nutzte man für den Sachir-Grand Prix eine andere Variante der Strecke, den deutlich kürzeren Outer Circuit.[7] Dadurch wurden die bisher niedrigsten Rundenzeiten in der Geschichte der Formel 1 in Qualifying (Valtteri Bottas, 0:53,377 min) und Rennen (George Russell, 0:55,404 min) gefahren. Genau wie beim Großen Preis von Singapur fanden sowohl die Qualifikation als auch das Rennen in Sachir bei Nacht statt.

Statistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Formel 1[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alle Sieger von Formel-1-Rennen in as-Sachir
Nr. Jahr Fahrer Konstrukteur Motor Reifen Zeit Streckenlänge Runden Ø-Tempo Datum GP von
1 2004 Deutschland Michael Schumacher Ferrari Ferrari B 1:28:34,875 h 5,417 km 57 209,143 km/h 4. April Bahrain Bahrain
2 2005 Spanien Fernando Alonso Renault Renault M 1:29:18,531 h 5,417 km 57 207,274 km/h 3. April
3 2006 Spanien Fernando Alonso Renault Renault M 1:29:46,205 h 5,412 km 57 206,018 km/h 12. März
4 2007 Brasilien Felipe Massa Ferrari Ferrari B 1:33:27,515 h 5,412 km 57 197,887 km/h 15. April
5 2008 Brasilien Felipe Massa Ferrari Ferrari B 1:31:06,970 h 5,412 km 57 202,975 km/h 6. April
6 2009 Vereinigtes Konigreich Jenson Button Brawn Mercedes B 1:31:48,182 h 5,412 km 57 201,711 km/h 26. April
7 2010 Spanien Fernando Alonso Ferrari Ferrari B 1:39:20,396 h 6,299 km 49 186,272 km/h 14. März
2011 wegen politischer Unruhen abgesagt
8 2012 Deutschland Sebastian Vettel Red Bull Renault P 1:35:10,990 h 5,412 km 57 201,143 km/h 22. April
9 2013 Deutschland Sebastian Vettel Red Bull Renault P 1:36:00,498 h 5,412 km 57 192,632 km/h 21. April
10 2014 Vereinigtes Konigreich Lewis Hamilton Mercedes Mercedes P 1:39:42,743 h 5,412 km 57 185,476 km/h 6. April
11 2015 Vereinigtes Konigreich Lewis Hamilton Mercedes Mercedes P 1:35:05,809 h 5,412 km 57 186,587 km/h 19. April
12 2016 Deutschland Nico Rosberg Mercedes Mercedes P 1:33:34,696 h 5,412 km 57 197,634 km/h 3. April
13 2017 Deutschland Sebastian Vettel Ferrari Ferrari P 1:33:53,373 h 5,412 km 57 196,979 km/h 16. April
14 2018 Deutschland Sebastian Vettel Ferrari Ferrari P 1:32:01,940 h 5,412 km 57 200,954 km/h 8. April
15 2019 Vereinigtes Konigreich Lewis Hamilton Mercedes Mercedes P 1:34:21,295 h 5,412 km 57 196,008 km/h 31. März
16 2020 Vereinigtes Konigreich Lewis Hamilton Mercedes Mercedes P 2:59:47,515 h 5,412 km 57 102,865 km/h 29. November
17 Mexiko Sergio Pérez Racing Point Mercedes P 1:31:15,114 h 3,543 km 87 202,513 km/h 6. Dezember Bahrain Sachir
18 2021 Vereinigtes Konigreich Lewis Hamilton Mercedes Mercedes P 1:32:03,897 h 5,412 km 56 197,356 km/h 28. März Bahrain Bahrain
19 2022 Monaco Charles Leclerc Ferrari Ferrari P 1:37:33,584 h 5,412 km 57 189,523 km/h 20. März
20 2023 Niederlande Max Verstappen Red Bull Honda RBPT P 1:33:56,736 h 5,412 km 57 196,862 km/h 5. März
21 2024 Niederlande Max Verstappen Red Bull Honda RBPT P 1:31:44,742 h 5,412 km 57 201,743 km/h 2. März
Rekordsieger
Fahrer: Lewis Hamilton (5) • Fahrernationen: Deutschland / Großbritannien (je 6) • Konstrukteure: Ferrari (7) • Motorenhersteller: Mercedes (8) • Reifenhersteller: Pirelli (14)

Langstreckenrennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alle Sieger vom FIA WEC 6-Stunden-Rennen von Bahrain
Nr. Jahr Datum Team Gesamtsieger Fahrzeug Reifen Runden
1 2012 29. September Deutschland Audi Sport Team Joest Schweiz Marcel Fässler
Deutschland André Lotterer
Frankreich Benoît Tréluyer
Audi R18 e-tron quattro M 191
2 2013 30. November Japan Toyota Racing Schweiz Sébastien Buemi
Vereinigtes Konigreich Anthony Davidson
Frankreich Stéphane Sarrazin
Toyota TS030 Hybrid M 199
3 2014 15. November Japan Toyota Racing Schweiz Sébastien Buemi
Vereinigtes Konigreich Anthony Davidson
Toyota TS040 Hybrid M 195
4 2015 21. November Deutschland Porsche Team Frankreich Romain Dumas
Schweiz Neel Jani
Deutschland Marc Lieb
Porsche 919 Hybrid M 199
5 2016 19. November Deutschland Audi Sport Team Joest Frankreich Loïc Duval
Brasilien Lucas di Grassi
Vereinigtes Konigreich Oliver Jarvis
Audi R18 RP6 M 201
6 2017 18. November Japan Toyota Gazoo Racing Schweiz Sébastien Buemi
Vereinigtes Konigreich Anthony Davidson
Japan Kazuki Nakajima
Toyota TS050 Hybrid M 199
Alle Sieger vom FIA WEC 8-Stunden-Rennen von Bahrain
Jahr Datum Team Gesamtsieger Fahrzeug Reifen Runden
2019 14. Dezember Japan Toyota Gazoo Racing Vereinigtes Konigreich Mike Conway
Japan Kamui Kobayashi
Argentinien José María López
Toyota TS050 Hybrid M 257
2020 14. November Japan Toyota Gazoo Racing Vereinigtes Konigreich Mike Conway
Japan Kamui Kobayashi
Argentinien José María López
Toyota TS050 Hybrid M 263
2021 6. November Japan Toyota Gazoo Racing Schweiz Sébastien Buemi
Japan Kamui Kobayashi
Neuseeland Brendon Hartley
Toyota GR010 Hybrid M 247

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Bahrain International Circuit – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Rundkurs um die Welt. - Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG. Abgerufen am 30. Mai 2017.
  2. „2011: Altes Streckenlayout in Bahrain“ (Motorsport-Total.com am 16. August 2010)
  3. Formel 1 reagiert auf Unruhen Auftakt in Bahrain fällt aus, auf n-tv.de
  4. Bahrain verzichtet (autobild.de am 10. Juni 2011)
  5. In Bahrain gibt es jetzt eine Schumacher-Kurve auf welt.de vom 2. März 2014
  6. Offiziell: Start der Formel-1-Saison 2020 frühestens im Juni in Baku!, auf motorsport-total.com
  7. Formel-1-Kalender 2020 - alle F1-Termine. Abgerufen am 18. Oktober 2020.