Bob-Europameisterschaft 2003 – Wikipedia

Bob-Europameisterschaft 2003
Männer Frauen
Sieger
Zweierbob Deutschland René Spies
Marco Jakobs
Viererbob LettlandSandis Prūsis
Jānis Silarājs
Mārcis Rullis
Jānis Ozols
2002
2004

Die Bob-Europameisterschaft 2003 wurde am 25. und 26. Januar 2003 im deutschen Winterberg auf der dortigen Bobbahn Winterberg Hochsauerland für die Zweier - und Viererbob-Wettbewerbe der Männer ausgetragen. Diese EM wurde im Rahmen des sechsten von sieben Weltcup-Saisonrennens der Männer ausgetragen.

Zweierbob Männer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Abwesenheit des verletzten, amtierenden Olympiasiegers Christoph Langen, nach einem Achillessehneninriss im Oktober 2002 war für die ihn Saison beendet[1], deklassierte Lokalmatador Rene Spies auf seiner Hausbahn förmlich die europäische Konkurrenz. Bereits im ersten Lauf ließ er den Schweizer Bob mit Pilot Ralph Rüegg über eine halbe Sekunde hinter sich. Mit Rüegg kämpften allerdings noch sechs Bobs um die weiteren Medaillen, zwischen Platz zwei und sieben lagen nach dem ersten Lauf nur neun Hundertstel. Auch im zweiten Lauf war René Spies erneut das Maß der Dinge. Letztlich gewann er souverän mit über sieben Zehnteln Vorsprung seinen ersten und einzigen Europameistertitel. Dahinter tat sich aber noch einiges. Mit einer Verbesserung von einer halben Sekunde im Vergleich zum ersten Lauf konnte der amtierende Olympiasieger im Viererbob Andre Lange noch die Silbermedaille gewinnen. Der Schweizer Ralph Rüegg verlor im zweiten Lauf hingegen deutlich auf Lange und musste sich so mit der Bronzemedaille zufriedengeben.

Rang Bob Lauf 1 Lauf 2 Gesamt
Zeit Rang Zeit Rang Zeit
1 Deutschland Deutschland
René Spies
Marco Jakobs
55,95 s 1 55,84 s 1 1:51,79 min
2 Deutschland Deutschland
Andre Lange
Kevin Kuske
56,52 s 3 56,02 s 2 1:52,54 min
3 Schweiz Schweiz
Ralph Rüegg
Beat Hefti
56,48 s 2 56,24 s 3 1:52,72 min
4 Schweiz Schweiz
Martin Annen
Cédric Grand
56,53 s 5 56,28 s 4 1:52,81 min
5 Tschechien Tschechien
Ivo Danilevič
Roman Gomola
56,52 s 3 56,31 s 5 1:52,83 min
6 Schweiz Schweiz
Reto Rüegg
Christian Aebli
56,55 s 6 56,35 s 6 1:52,90 min
7 Italien Italien
Fabrizio Tosini
Cristian La Grassa
56,66 s 10 56,35 s 6 1:53,01 min
8 Osterreich Österreich
Wolfgang Stampfer
Klaus Seelos
56,57 s 8 56,46 s 10 1:53,03 min
9 Osterreich Österreich
Jürgen Loacker
Lukas Butzerin
56,64 s 9 56,48 s 11 1:53,12 min
10 Lettland Lettland
Gatis Guts
Intars Dīcmanis
56,79 s 12 56,40 s 8 1:53,19 min
11 Russland Russland
Alexander Subkow
Dmitri Stjopuschkin
56,55 s 6 56,67 s 14 1:53,22 min
12 Lettland Lettland
Sandis Prūsis
Jānis Silarājs
56,91 s 16 56,41 s 9 1:53,32 min
13 Frankreich Frankreich
Bruno Mingeon
Christophe Fouquet
56,79 s 12 56,57 s 12 1:53,36 min
14 Tschechien Tschechien
Pavel Puškár
Jan Kobián
56,78 s 11 56,63 s 13 1:53,41 min
15 Monaco Monaco
Patrice Servelle
Sébastien Gattuso
56,80 s 14 56,68 s 15 1:53,48 min
15 Deutschland Deutschland
Matthias Höpfner
Marc Kühne
56,84 s 15 56,70 s 16 1:53,54 min
17 Niederlande Niederlande
Arend Glas
Sybren Jansma
57,15 s 18 56,89 s 17 1:54,04 min
18 Vereinigtes Konigreich Großbritannien
Lee Johnston
Phil Goedluck
57,09 s 17 57,13 s 19 1:54,22 min
19 Bulgarien Bulgarien
Stefan Wassilew
Yavor Petrov
57,19 s 19 57,11 s 18 1:54,40 min
20 Frankreich Frankreich
Charles Ferraris
Cyrille Delarche
57,52 s 20 57,20 s 20 1:54,72 min
21 Danemark Dänemark
Tom Johansen
Peter Voigt
57,54 s 21 57,25 s 21 1:54,79 min
22 Niederlande Niederlande
Johan Niemeijer
Jeroen Ritsema
57,68 s 22 57,46 s 22 1:55,14 min
23 Slowakei Slowakei
Milan Jagnešák
Robert Krestanko
57,75 s 23 57,78 s 23 1:55,53 min
24 Vereinigtes Konigreich Großbritannien
Martin Wright
Steven Stacey
DSQ

Viererbob Männer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Entscheidung im großen Bob schien zunächst alles seinen gewohnten Gang zu gehen. Titelverteidiger und amtierender Olympiasieger Andre Lange führte mit 13 Hundertsteln Vorsprung, dahinter kämpften vier Bobs um die weiteren Medaillen. Wie schon in der Zweierentscheidung waren die Abstände sehr knapp, zwischen Platz zwei und fünf lagen nur sieben Hundertstel. Im zweiten Lauf kam es dann aber zu einer faustdicken Überraschung. Der Lette Janis Prusis, bis dahin eher in der erweiterten Weltspitze einzuordnen und nach dem ersten Lauf Dritter, legte im zweiten Lauf mit seiner Besatzung eine Fabelzeit hin, an die kein anderer Bob auch nur annähernd herankam. Da Andre Lange zudem in Kurve Sieben Probleme hatte,[2] schmolz der Vorsprung des Thüringers mit jedem Meter. Am Ende lag der lettische Bob sieben Hundertstel vor Lange und konnte so erstmals einen Europameistertitel im Bobsport für Lettland bejubeln. Der Schweizer Bob mit Pilot Martin Annen rutschte dadurch noch auf den Bronzerang. Lokalmatador Rene Spies konnte sich zwar im zweiten Lauf steigern, am Ende fehlten aber acht Hundertstel zur Bronzemedaille.

Rang Bob Lauf 1 Lauf 2 Gesamt
Zeit Rang Zeit Rang Zeit
1 Lettland Lettland
Sandis Prūsis
Jānis Silarājs
Mārcis Rullis
Jānis Ozols
55,61 s 3 55,06 s 1 1:50,67 min
2 Deutschland Deutschland
Andre Lange
René Hoppe
Enrico Kühn
Carsten Embach
55,45 s 1 55,28 s 2 1:50,73 min
3 Schweiz Schweiz
Martin Annen
Urs Aeberhard
Silvio Schaufelberger
Cédric Grand
55,58 s 2 55,32 s 3 1:50,90 min
4 Deutschland Deutschland
Rene Spies
Franz Sagmeister
Thomas Riethmüller
Marco Jakobs
55,62 s 4 55,36 s 4 1:50,98 min
5 Schweiz Schweiz
Ralph Rüegg
Andi Gees
Beat Hefti
Elmar Schaufelberger
55,75 s 6 55,46 s 5 1:51,21 min
6 Russland Russland
Alexander Subkow
Alexei Seliwerstow
Sergei Golubew
Dmitri Stjopuschkin
55,65 s 5 55,62 s 8 1:51,27 min
7 Deutschland Deutschland
Matthias Höpfner
Marc Kühne
Andreas Barucha
Daniel Gärtner
55,81 s 7 55,54 s 7 1:51,35 min
8 Osterreich Österreich
Wolfgang Stampfer
Andreas Pröller
Klaus Seelos
Martin Schützenauer
56,10 s 10 55,52 s 6 1:51,62 min
9 Frankreich Frankreich
Bruno Mingeon
Emmanuel Hostache
Christophe Fouquet
Alexandre Vanhoutte
55,99 s 8 55,72 s 9 1:51,71 min
10 Tschechien Tschechien
Ivo Danilevič
Jan Kosak
Roman Gomola
Jan Kobián
56,03 s 9 55,78 s 10 1:51,81 min
10 Italien Italien
Fabrizio Tosini
Andrea Pais de Libera
Cristian La Grassa
Omar Sacco
56,11 s 11 55,81 s 11 1:51,92 min
12 Lettland Lettland
Gatis Guts
Gunars Bumbulis
Intars Dīcmanis
Inesis Zaporozecs
56,19 s 12 55,89 s 12 1:52,08 min
13 Schweiz Schweiz
Ivo Rüegg
Markus Nüssli
Daniel Mächler
Christian Aebli
56,24 s 14 55,92 s 13 1:52,16 min
14 Niederlande Niederlande
Johan Niemeijer
Edwin van Calker
Timothy Beck
Marcel Welten
56,27 s 15 55,95 s 14 1:52,22 min
15 Vereinigtes Konigreich Großbritannien
Lee Johnston
Wayne Gordon
Wilson St. Hillaire
Dave Mocalla
56,23 s 13 56,04 s 16 1:52,27 min
16 Niederlande Niederlande
Arend Glas
Eric Gommans
Bart Bennema
Sybren Jansma
56,42 s 16 55,97 s 15 1:52,39 min
17 Frankreich Frankreich
Charles Ferraris
David Rolet
Cyrille Delarche
Alexandre Baehr
56,62 s 18 56,58 s 17 1:53,20 min
18 Osterreich Österreich
Jürgen Loacker
Gerd Habermüller
Eugenio Balanque
Michael Stipar
56,51 s 17 56,72 s 20 1:53,23 min
19 Slowakei Slowakei
Milan Jagnešák
Vladimir Koco
Kristian Cupak
Robert Krestanko
56,78 s 19 56,64 s 19 1:53,42 min
20 Bulgarien Bulgarien
Stefan Wassilew
Miroslaw Danow
Vasil Gergov
Yavor Petrov
57,04 s 20 56,59 s 18 1:53,63 min

Medaillenspiegel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Nation Gold Silber Bronze
1 Deutschland Deutschland 1 2
2 Lettland Lettland 1
3 Schweiz Schweiz 2

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Langen an der Achillessehne operiert Walliser Bote vom 17. Oktober 2002 S.26
  2. Hamburger Abendblatt vom 27. Januar 2003 S.27

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]